. . . wenn irgendwo eine Straße aufgerissen wird. Baustellen sind aber unvermeidlich, auch wenn das Geld knapp ist

Umleitungen, dicke Staus, verspätete Busse: Baustellen bremsen den Verkehr und kosten Zeit. Zeit, in der mancher auf eine Frage kommt, die sich auch WAZ-Leser Tobias Janjevic stellt: Warum hat Mülheim so viele Baustellen, wenn die Stadt doch kein Geld hat? Die Stadt hat unbestritten auch in diesem Jahr mehr Ausgaben als Einnahmen: Sie benötigt im laufenden Haushaltsjahr etwa 24 Millionen Euro mehr, als sie einnimmt. Hinzu kommen die 310 Millionen Euro Altschulden aus den Vorjahren. Dennoch muss sie ihre Infrastruktur aufrechterhalten, muss also für die Instandsetzung und Erneuerung ihrer Straßen sorgen. Das Amt für Verkehrswesen und Tiefbau stellt daher in jedem Jahr ein Straßenbauprogramm für Reparaturen auf. Dieses hat aktuell ein Volumen von zwei Mio Euro und wird zu Beginn des Jahres in Bezirksvertretungen und Planungsausschuss beschlossen. Darüber hinaus gibt es einzelne Ausbau- und Erneuerungsprojekte, die – ebenfalls politisch beschlossen – als Investitionsmaßnahmen im Haushalt geführt werden. Diese Summe setzt sich aus vielen Einzelposten zusammen. Tiefbauamtsleiter Klaus-Dieter Kerlisch nennt als Beispiel die (inzwischen abgeschlossene) Baumaßnahme an der Ruhrorter Straße: „Dort haben wir zwischen Weseler und Duisburger Straße in einem Dreivierteljahr 1,2 Mio Euro verbaut.” Und täte sich morgen auf dem Tourainer Ring ein Loch auf, könnte das nicht so bleiben. Ein ca. vier Mio Euro umfassender Etat für die Unterhaltung des Straßennetzes wird für Akut-Fälle wie auch ausgefallene Ampeln bereitgestellt Die Zahl der Baustellen kann jeder Bürger im Internet finden: Der „Baustellenkalender” listet wöchentlich alle Baustellen alphabetisch nach Straßen auf. Gestern waren es genau 29, von A wie Albertstraße bis Z wie Zehntweg. Man findet dort auch den Veranlasser einer Maßnahme, die zu einer Baustelle führt, denn nicht immer ist die Stadt der Auftraggeber. Straßen werden ja auch für den Verkehr gesperrt, wenn ein Haushalt privat an einen Kanal angeschlossen wird. Dasselbe gilt, wenn die Medl an einer Gas- oder die RWW an einer Wasserleitung arbeiten muss. Bei Bundes- und Landesstraßen ist die Stadt aber außen vor. Wenn etwa an Teilen der B 1 (Essener Straße) Reparaturarbeiten anfallen würden, müsste das Land zahlen. Im Internetauftritt der Stadt finden sich auch die aktuellen Verkehrsführungen samt der Umleitungsempfehlungen:

www.muelheim-ruhr.de