Der Gewerbeflächen-Engpass in Mülheim wie im gesamten Ruhrgebiet macht sich besonders bemerkbar, wenn es um die Ansiedlung von Betrieben geht, die rund um die Uhr produzieren.
90 000 m2 Mannesmann-Grund zwischen Neustadt- und Dümptener Straße bieten sich nach Ansicht der Wirtschaftsförderer an. Die inzwischen leer stehenden Hallen beherbergten unter anderem die Rohrbogenabteilung. Die Mannesmannröhren-Werke haben signalisiert, dass sie sich von dem Areal trennen wollen. Um dort Gewerbe ansiedeln zu können, muss die Styrumer Tangente gebaut werden. Diese wollten die Bauhaus-Kette und die Entwicklungsgesellschaft SMH vor- und mitfinanzieren. Doch die Baumarkt-Pläne in dem ehemaligen Wissoll-Lager gleich nebenan fanden keine politische Mehrheit.
OB schreibt an MRW-Chef Nun hat Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld den MRW-Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Eging angeschrieben und die Bitte geäußert, der florierende Röhren-Konzern möge sich an der Finanzierung der Umgehungsstraße beteiligen. „Wir streben ein gemeinschaftliches Modell mit einer privat-öffentlichen Konstruktion an”, erklärt Chefwirtschaftsförderer Jürgen Schnitzmeier. Davon erhofft er sich, eine höhere Prioritätenstufe bei der Landesregierung zu erreichen. Müsste die Stadt die Tangente allein vorfinanzieren, würden die Zuschüsse aus Düsseldorf frühestens 2012 fließen. Die nötige Investition wird mit rund 4,2 Mio € beziffert. Aus Sicht der Mülheim & Business GmbH soll die Entscheidung rasch fallen, um weiter die Strategie verfolgen zu können, produzierende Unternehmen am Ort zu halten und neue anzulocken. Zudem hat SMH angekündigt, das Wissoll-Lager samt Grundstück verkaufen zu wollen. Ohne Erschließung stehen die Chancen schlecht.