Als Europastadt wird sich Mülheim erst 2009 an der Stadtgrenze mit den Namen aller Partnerstädte schmücken. Beykoz benötigt einen neuen Platz – und Kuusankoski nach der Gemeindereform vielleicht einen Zusatztitel.

Mülheim ist seit dem 26. Januar 2008 um eine Partnerstadt reicher. Auf der Beykozer Burg unterzeichneten an diesem Tag Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld und ihr türkischer Amtskollege Muharrem Ergül den Partnerschaftsvertrag zwischen der Ruhrstadt und dem Istanbuler Vorort. Mülheim bringt es damit auf sechs Partnerstädte – Darlington in Nordengland, Tours in Mittelfrankreich, Kuusankoski in Südfinnland, das polnische Opole und Kfar Saba in Israel und eben Beykoz. Alle zusammen bringen es bislang allerdings noch nicht namentlich vereint auf die großen Straßenschilder, mit denen sich die Kommune – auf blauem Grund mit zwölf Sternen – als Europastadt ausweist. 14 der großen Tafeln stehen an den Haupteinfallstraßen und ergänzen die offiziellen gelbgrundigen Orts-Eingangsschilder. Mit Sponsorengeldern wurden sie finanziert. Die Erneuerung würde schätzungsweise über 20 000 Euro kosten. Geld, das man sich vorerst sparen möchte. Die Ergänzung um den Stadtnamen Beykoz ist allerdings für 2009 geplant, so Wolfgang Sauerland vom Amt Rat der Stadt. „Das ist auch so mit den türkischen Partnern abgesprochen”. Der neue Tafel-Auftritt hängt nicht allein von Beykoz ab. Sauerland: „Kuusankoski steht vor einer Gemeindereform, wir wissen noch nicht genau, wie sich die Partnerschaft entwickeln wird.” Die finnische Stadt, seit 1972 Mülheims Partnerstadt, wird Anfang 2009 mit Kouvola, Anjalankoski, Jaala, Valkeala und Elimäki zu einer neuen Stadt vereinigt, die wohl Kouvola heißen wird. „Daher werden wir vorerst nicht aktiv”, erklärt Sauerland, „ehe wir ein paar Monate später wieder was Neues machen müssen.”

Übrigens: Den Namen der Stadt tragen auch ein Boeing-Jumbo (747-400) der Lufthansa und ein ICE1 der Deutschen Bahn. Die patenschaft zu einem Schnellboot der Bundesmarine besteht nicht mehr. Das Boot wurde verkauft, das Geschwader aufgelöst.