Seine Gründung vor 160 Jahren hat der CVJM Mülheim am Wochenende gefeiert.

Ein hoher Geburtstag – eine gute Gelegenheit, die Begriffe, für die die vier Großbuchstaben am Haus an der Teinerstraße stehen, in ihrer heutigen Bedeutung zu beleuchten.

Christlich: Kommt an erster Stelle, und das, so der Leitende Sekretär für Mülheim, Frank Held, „soll auch immer so bleiben”. In dem Sinne, dass man sich von Gott beschenkt fühle – und sei es mit der Gabe, zu organisieren, oder musikalischem Talent – und dieses weitergibt. „Wir sind nach wie vor ein missionarischer Jugendverband.” Doch neben Veranstaltungen, denen man das sogleich ansieht – etwa den Bibelstunden – gibt es „niederschwellige Angebote”: die für alle offene Tür des Jugendzentrums oder den Mittagstisch für Schüler. Der CVJM steht traditionell der evangelischen Kirche näher, ist aber überkonfessionell. „Ökumenisches Miteinander”, so Held, „ist notwendiger denn je.” Die Zahl der Aktiven schrumpft bei beiden Konfessionen.

Verein: Rund 200 Mitglieder zählt der in der Innenstadt ansässige CVJM Mülheim an der Ruhr e.V. (weitere gibt es in Heißen, Saarn, Dümpten und Styrum), vier hauptamtliche Mitarbeiter erledigen das Tagesgeschäft. Selbst tragen kann sich der Verein aber bei weitem nicht: Mitgliedsbeiträge und Spenden (seit 2001 auch über eine eigene Stiftung) machen zusammen nur etwa ein Drittel der Finanzierung aus. Zwei Drittel, vor allem für Personalkosten, kommen aus öffentlichen und kirchlichen Zuschüssen.

Jung: „Sind wir”, meint Frank Held, „trotz der 160 Jahre.” Hauptzielgruppe, wichtigster Schwerpunkt der CVJM-Aktivitäten sei immer noch die junge Generation – das beginnt bei der Krabbelgruppe, geht über die „Cross Kids” (ab sechs Jahren) bis zum Jugendcafé. Und weiter. Im Mittelfeld der Altersgruppen, so Held, sei die Beteiligung etwas weniger geworden. Doch Angebote für Familien und Senioren findet er wichtig, weil diese Leute den Verein besonders stärken: durch Gebete, aber auch Geld und Lebenserfahrung.

Menschen: Heißt es seit 1981 offiziell, vorher stand das M für „Männer”, und der Ursprung nicht nur des Mülheimer CVJM war ja auch ein „Jünglingsverein”. Heute gibt es überwiegend gemischte Freizeitangebote, aber auch Projekte und Gruppen speziell für Jungen beziehungsweise Mädchen. Für Männer reserviert bleibt das 12-Zimmer- Wohnheim im CVJM-Haus an der Teinerstraße. Doch jung sind dessen Bewohner längst nicht mehr alle. Es gibt Stammgäste im Opa-Alter.