Nach Jahren des Wartens und vielen Verzögerungen steht der Baubeginn der neuen Hauptfeuerwache an der Duisburger Straße nun bevor. Am 26. Februar ist Grundsteinlegung, im Frühsommer 2010 soll das 40-Mio-€-Projekt bezugsfertig sein.
Die Verzögerungen
Nachdem Bürgermeisterin Renate aus der Beek im Sommer die erste Baggerschaufel in Bewegung gesetzt hatte, um die Ruinen auf dem ehemaligen Bahn-Gelände abzureißen, ist auf dem Areal nicht viel passiert. „Die Vergabe-Rüge bei der Bezirksregierung hat uns einige Monate gekostet”, erklärt Jürgen Steinmetz, Geschäftsführer der Projektentwicklungsgesellschaft SMW, in der sich die Sparkasse und die Mülheimer Wohnungsbau Genossenschaft zusammen geschlossen haben.
Nachdem der klagende Mitbieter in Düsseldorf unterlag, sieht Steinmetz nun aber wieder eine „vernünftige Zeitachse”. Der Baufachmann rechnet mit keinen weiteren Verzögerungen. „Anfang Februar beginnt der Generalübernehmer Züblin mit den Erdarbeiten. Im März startet der Hochbau”, kündigt der SMW-Geschäftsführer an. Sofern bis dahin die Bauanträge genehmigt sein werden. Im Frühjahr hofft er auf „ideale Wetterbedingungen”, auf die der Bauherr aber nicht angewiesen ist. „Wir arbeiten mit vielen Fertigbauteilen. Damit sind wir nicht so witterungsabhängig.”
Gegen die Enge
Nach Jahren der Planung geht es für Feuerwehr-Chef Burkhard Klein nun an die Verwirklichung der „Wache für die Bürger”, wie er das Gebäude nennt. „Ich freue mich drauf. Das ist eine sehr spannende Zeit für die Feuerwehr”, so Klein. Denn seine Leute klagen zu Recht seit Jahren über die drangvolle Enge in der bisherigen Hauptfeuerwache Aktienstraße. „Das Gebäude war für 80 Feuerwehrleute geplant. Inzwischen sind wir über 200”, so Klein.
40 Mio € soll der Neubau an der Duisburger Straße kosten. Der Branddirektor legt Wert auf die Feststellung, dass es sich bei der Investition keineswegs um Luxus handele. „Wir bauen eine absolute Fachimmoblie, die mehrere Anforderungen erfüllt und sicher stellt, dass wir das Stadtgebiet in einer vernünftigen Geschwindigkeit erreichen können.”
Die Neuerungen
An der Duisburger Straße erhält die Feuerwehr Räume für den Krisenstab. Bei „außergewöhnlichen Lagen” wie Stürmen oder Bombenentschärfungen kommen alle Beteiligten dort zusammen, um die Einsätze zentral zu steuern.
In einem Brand-Übungshaus können Auszubildende und Feuerwehrleute ab Mitte 2010 Rettungsaktionen simulieren und „richtig Feuer machen”. Dann steht auch ein Eisenbahn-Kesselwagen zur Verfügung, der in Brand geraten könnte. Für Übungen dieser Art musste die Mülheimer Feuerwehr bislang nach Essen oder Duisburg ausweichen.
Die Einsatzfahrzeuge müssen nicht länger in 3-er und 4-er Reihen in der Halle geparkt werden. „An der Duisburger Straße liegen dann auch nicht mehr fünf Mann auf einer Bude. Alles wird zeitgemäßer”, schaut Burkhard Klein in die Zukunft.
Die Leitstelle aus dem Jahr 2000 wird komplett erneuert und auf den neuesten technischen Stand gebracht. Der Feuerwehr-Chef: „Da ist nichts mehr drin, was wir mit in die neue Wache nehmen könnten.”