Mülheim. . Mülheim plant einen Neubau für die Realschule Broich und eine Fassadensanierung am Schulzentrum. Die Bauzeit wird aber eine Herausforderung.

  • Nach langem Warten soll die Realschule Broich einen Erweiterungsbau erhalten
  • Auch die Fassadensanierung an Realschule und Gymnasium soll angegangen werden
  • In der Bauzeit müssen Lehrer, Schüler und Verwaltungsmitarbeiter einige Male umziehen

Die aktuellen Zustände sind nur schwer zu ertragen, doch endlich ist ein Grund zur Hoffnung gegeben: Die Stadt will mit Mitteln des Landes 7,7 Millionen Euro in das Schulzentrum Broich investieren. Die Realschule soll von der räumlichen Enge befreit werden und einen Neubau bekommen, zusätzlich ist die dringende Fassadensanierung an den mit Bauzäunen abgeriegelten Gebäuden in Planung.

Ob dieser Perspektive sehen die Schulgemeinden den zwischenzeitlich notwendig werdenden Umzügen gelassen entgegen. Von einem „Dritte-Welt-Charakter“ hatte Realschulleiter Wolfgang Dahmen mit Blick auf die maroden Pavillons und Fassaden sowie die Raumnot noch im Sommer gesprochen, gestern brachte er seine Erleichterung zum Ausdruck: „Wir sind total begeistert, weil wir sehen, dass es gravierende Änderungen für unsere räumliche Situation geben wird.“ Die Realschule ist länger schon fünfzügig unterwegs, muss aber mit einem Raumprogramm auskommen, das auf drei Züge je Jahrgang ausgelegt ist.

Der Finanzausschuss soll am Donnerstag einen Neubau und die Fassadensanierung beschließen. Der Neubau ist im Schatten des jungen Gymnasialbaus im Osten des Schulgeländes geplant. In ihm sollen nicht nur die zehn Klassen unterkommen, die derzeit in den maroden Pavillons unterrichtet werden. Zusätzlich soll es weitere vier Klassenräume geben, dazu je zwei Werk- und Mehrzweckräume sowie je einen Computer-, Kunst-, Musik- und Lehrmittelraum. So soll die Raumnot im Hauptgebäude aufgelöst werden. Fast 1600 Quadratmeter Nutzfläche sind im zwei- bis dreigeschossigen Ergänzungsbau (mit direktem Anschluss ans Hauptgebäude) vorgesehen.

Altes Nebengebäude wird reaktiviert

Weil die Fassadensanierung in den jeweiligen Gebäuden keinen Unterricht zulässt, ist eine durchdachte Bauorganisation gefragt. So soll übergangsweise das alte Nebengebäude des Gymnasiums reaktiviert werden, wenn die Brandschutzvorgaben es zulassen. Das soll günstiger werden als die Miete für Container.

Der Realschul-Neubau soll als erstes in Angriff genommen werden. Steht er, wird zunächst das Gymnasium mit der Sekundarstufe II, den Naturwissenschaften und der Verwaltung dorthin und ins alte Nebengebäude umziehen, damit am Gymnasium selbst die Fassade saniert werden kann. Ist dies geschehen, zieht das Gymnasium zurück und die Realschule in den Neubau ein.

Vor allem die Realschule wird noch einmal auf die Geduldsprobe gestellt

Für die Realschule ist die Gebäuderochade damit aber nicht beendet, denn nun beginnen an ihren Altgebäuden die Arbeiten an den Fassaden. Auch hier steht die Räumung an. Es werden einige Jahre ins Land ziehen, bis schlussendlich die alten Pavillons abgerissen werden und an Ort und Stelle ein neuer Schulhof entsteht, als Ersatz für jenen Schulhof im Osten, auf dem für die Erweiterung neu gebaut wird.

Vor allem der Realschule steht eine langwierige Bauphase bevor. Schulleiter Dahmen sieht es gelassen: „Es geht nicht anders, aber es ist nicht so dramatisch, weil sich für uns am Ende die Infrastruktur total verbessert haben wird. Da sind wir zufrieden. Wir haben schließlich lange genug darauf gewartet.“ Das vom Immobilienservice der Stadt erdachte Konzept zum Bauablauf sei sicher die sparsamste Variante. Das sei zu begrüßen, das Geld sei besser ins neue Gebäude investiert.

Dahmens Pendant vom Gymnasium, Direktor Ralf Metzing, ist ebenfalls „sehr zufrieden“ mit dem Konzept. Mit einem Umzug auf Zeit in das neue Realschulgebäude rechnet er nicht vor dem Jahr 2018.