Mülheim. . Die Sozialarbeiterin Mama Mwamini aus Mülheims Partnerkirchenkreis in Daressalam (Tansania) erhält den Hoffnungspreis 2016.
Danke, sagt sie in dem kleinen Film, der vor Ort in Tansania gedreht wurde. Danke für den Preis, der ihr neuen Mut mache für eine Aufgabe, die kein Ende nimmt und ihr viel abverlangt. Mwamini Chuma, die viele auch einfach Mama Mwamini nennen, ist gestern Abend mit dem Hoffnungspreis 2016 des Kirchenkreises an der Ruhr ausgezeichnet worden. Mit Beifall quittierten die 200 Gäste beim Neujahrsempfang des Evangelischen Kirchenkreises die Videobotschaft aus Tansania.
Stets zu Beginn des neuen Kirchenjahres wird in Mülheim der Hoffnungspreis vergeben. Der Preis steht für Wachsamkeit im Alltag, für Wachsamkeit gegenüber Menschen, die nicht auf der Sonnenseite leben, deren Alltag oft von Not, Entbehrung, Ausgrenzung und Bedrohung gekennzeichnet ist. Mama Mwamini kümmert sich als Sozialarbeiterin in Mülheims Partnergemeinde in Daressalam unter anderem um Kinder und Familien, die von HIV/Aids betroffen sind, sie sorgt für junge Mütter, die ungeplant schwanger geworden und häufig alleinerziehend sind. Sie hilft Waisen, unterstützt Frauen dabei, Arbeit zu finden, bietet Betreuung in Gesundheitsfragen, sucht Wege für Kinder zur Bildung, verhilft Obdachlosen auch mal zu einem Dach über dem Kopf. Ohne Mama Mwamini wäre das Leben für viele Menschen hoffnungsloser.
Der erste Preis in ihrem Leben
Die Mülheimer haben Mwamini Chuma in diesem Frühsommer kennen gelernt, im Mai und Juni war sie mit einer Delegation aus Daressalam in Mülheim zu Gast. Bei vorherigen Partnerschaftsbesuchen haben Gäste aus dem Kirchenkreis auch Einblick in die diakonische Arbeit in Daressalam bekommen. Für die Sozialarbeiterin ist es der erste Preis in ihrem Leben überhaupt. Bei einem der nächsten Besuche in Tansania wird ein Vertreter des Kirchenkreises ihr die Auszeichnung persönlich überreichen. Stellvertretend nahm diese gestern Abend im Altenhof Pfarrerin Karla Unterhansberg, Vorsitzende des Synodalen Ausschusses für Mission und Ökumene, entgegen. Sie präsentierte zuvor auf einer Großleinwand Fotos, die die Arbeit von Mama Mwamini zeigten.
Auf Menschen zugehen
Die Tansania-Partnerschaft des Kirchenkreises besteht seit 2007. Alle zwei Jahre finden Besuche, jeweils abwechselnd in Mülheim und in Daressalam statt. Inhaltliche Schwerpunkte der Partnerschaftsarbeit sind: Jugend, HIV/AIDS und die Arbeit von, mit und für Frauen.
Brücken bauen, auf Menschen zu gehen, Verständigung suchen, offen sein für andere – das ist Kirche, betonte Superintendent Helmut Hitzbleck in seiner Festrede. Er warb für den Dialog in kleinen Schritten, warnte davor, Menschen die eigenen Maßstäben überstülpen zu wollen und sie danach zu beurteilen. Er gab zu bedenken, dass es sich nicht lohne, in Streitigkeiten zu verharren, und er warb für den distanzierten Blick, bei dem sich viele Konflikte des Alltags oft schon nach kurzer Zeit ganz anders zeigten.