Mülheim. . SPD möchte freies Parken für Elektrofahrzeuge einführen. Der Stadtrat muss entscheiden, ob rund 3800 Euro fehlende Parkgebühren verzichtbar sind.

  • Anteil der E-Autos an der Zahl der in Mülheim zugelassenen 90 419 Pkw ist gering
  • SPD möchte freies Parken für Elektrofahrzeuge als Anreiz einführen
  • Stadtrat muss entscheiden, ob fehlende Parkgebühren verzichtbar sind.

In Mülheim ist die Zahl der zugelassenen Elektroautos stark angestiegen: von 18 Fahrzeugen im vergangenen bis auf 232 Autos im laufenden Jahr. Ein Phänomen, das Umweltdezernent Peter Vermeulen auch überrascht hat.

Obwohl der Anteil der E-Fahrzeuge an der Gesamtzahl der in Mülheim zugelassenen 90 419 Pkw mit 0,25 % verschwindend gering erscheint, nannte Vermeulen den Anstieg „gigantisch“. „Ich kann das im Moment nicht erklären“, sagte Vermeulen im Umweltausschuss. Mutmaßlich habe ein Unternehmen seinen Fuhrpark umgestellt. Die Stadt gehört nicht dazu: „Zu teuer“, lautete die schlichte Antwort auf eine Frage der Grünen.

Elektrofahrzeuge: Entwicklung in Mülheim .
Elektrofahrzeuge: Entwicklung in Mülheim . © WAZ

Hintergrund der Erhebung der E-Autos in der Stadt war eine Anfrage der SPD-Fraktion zur Entwicklung der Elektromobilität in Mülheim. Hier gibt es derzeit 17 öffentlich zugängliche Ladestationen, zwölf davon wurden im Rahmen einer bundesweiten Förderung von RWE eingerichtet. Ein Problem sei, so die Verwaltung, dass die Ladesäulen in Mülheim oft durch dort parkende Wagen blockiert sind. Daher ist geplant, dort ein allgemeines Parkverbot einzurichten, ausgenommen beim Laden der Elektroautos.

Kostenlos parken auf städtischen Parkflächen

Die SPD sähe es gern, wenn Elektro- und Hybridfahrzeuge auf städtischen Parkflächen kostenfrei abgestellt werden dürften. Zunächst probeweise für ein Jahr. Die Verwaltung schätzt, dass durch eine solche Befreiung von den Parkgebühren – rund 17 € zahlt ein Mülheimer Autofahrer im Schnitt pro Jahr an Parkgebühren – aktuell rund 3800 € Einnahmeverluste zusammenkämen.

Eine überschaubare Summe, über die aber dennoch der Stadtrat endgültig entscheiden muss. Die SPD wird ihren Antrag dahingehend neu formulieren. Es ging den Politikern aber vor allem um das Signal: Wer besonders umweltfreundlich fährt, darf, zum Beispiel in der Innenstadt, ganz umsonst parken.