Mülheim. . Die Schauenburg-Stiftung ehrt zehn Absolventen der IHK für ihre herausragenden Leistungen. Hundertjähriger Unternehmer gratuliert persönlich.

  • Die Schauenburg-Stiftung fördert seit 30 Jahren die berufliche Ausbildung des Nachwuchses
  • 100-jähriger Gründer kommt persönlich jedes Jahr zur Preisverleihung in die Firmenzentrale
  • Die Auszubildenden freuen sich über beste Berufsaussichten

Zur großen Auszeichnungsrunde ist Hans-Georg Schauenburg persönlich in den Firmensitz an der Weseler Straße gekommen. Der Hundertjährige gründete vor genau 30 Jahren die Schauenburg-Stiftung, die wissenschaftliche Vorhaben unterstützt, junge Menschen bei ihrer beruflichen Ausbildung fördert und sich für soziale und kulturelle Projekte in Mülheim einsetzt. Auch in diesem Jahr zeichnete „seine“ Stiftung zehn Auszubildende aus Mülheimer Betrieben aus, die bei ihrer Abschlussprüfung der Industrie- und Handelskammer mit der Note „Sehr gut“ abgeschlossen haben.

„Ich freue mich immer wieder darüber, den Preis an junge Menschen vergeben zu können“, sagte Schauenburg Senior bei der feierlichen Veranstaltung. Immerhin finanziert die Stiftung u. a. Wissenschaftspreise, Stipendien an der Hochschule Ruhr-West oder eben den Preis für die besten Auszubildenden der IHK, der mit jeweils 500 Euro dotiert ist.

Studium aufsatteln

Darüber freut sich die 22-jährige Nancy Degen, die ihre Ausbildung zur Bürokauffrau bei Aldi Einkauf abgeschlossen hat und an diesem Tag als einzige Frau ausgezeichnet wird. Hinter ihr liegt eine anstrengende Zeit, schließlich hat sie viel für die Prüfungen gelernt. „Aber das hat sich gelohnt“, strahlt die Mülheimerin, die übernommen wird. Zweieinhalb Jahre arbeitete sie in der Zentrale in Saarn und besuchte nebenbei das Berufskolleg Lehnerstraße. Als nächsten Karriereschritt möchte sie berufsbegleitend ein Studium aufsatteln, „Internationales Management.“ Schließlich betreut Nancy Degen in der Internationalen Verwaltung des Großkonzerns den Service der Aldi-Töchter weltweit. „Ich kann mir gut vorstellen, irgendwann einmal in anderen Ländern wie Australien oder USA zu arbeiten.“ Auch dort ist das Unternehmen vertreten. Nun möchte sie aber erst einmal von den Prüfungen erholen. Und das Preisgeld? „Wird brav zurück gelegt fürs Studium“, lacht sie.

Das möchte auch Florian Lanz, der für ein Auslandssemester in Neuseeland spart. Gemeinsam mit seinen vier Kollegen, die an diesem Tag ebenso ausgezeichnet werden, macht er ein Duales Studium bei Siemens. „Neben der praktischen Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker studieren wir Maschinenbau an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen“, sagt er. Einen Anschlussvertrag bei Siemens hat er bereits in der Tasche.

Vor allem die Arbeit im Ausland reize die angehenden Ingenieure, die sich in ihrer Abteilung auch um das Projektmanagement kümmern. „Wenn etwa an einem Standort Kraftwerksturbinen überholt werden müssen, reist ein Team von uns dorthin und repariert die Anlagen vor Ort – diese und andere Einsätze koordinieren wir“, erklärt Eike Christian Nissen (22). Dafür sind die Siemens-Ingenieure auf der ganzen Welt unterwegs, in Iran, Ägypten oder Russland. Auf ihrem Weg zum Traumjob sind die Absolventen jetzt ein gutes Stück voran gekommen.

>>Die zehn Preisträger

Die Schwerpunkte der Schauenburg-Gruppe liegen auf Elek­tronik, Maschinen- und Anlagebau, Kunststoffverarbeitung und Industrietechnik. Zum Unternehmen gehören ca. 2500 Mitarbeiter an knapp 40 Standorten weltweit; am Firmensitz in Mülheim sind 300 Menschen beschäftigt.

Die Preisträger: Nancy Degen (Aldi Einkauf),Timo Alexander Katzer (Brenntag), Felix Frankus (Vallourec), Jonas Ebeling (iSAM), Ralf Kampmann (Pia-Stadtdienste), Mathias Bernhard Grewe, Florian Lanz,Eike Christian Nissen, Wilhelm Kurt Oswald, Dennis Schäfer (alle Siemens AG).