Mülheim. . Ein neues Blockheizkraftwerk im Mülheimer St. Marien-Hospital hilft, den Ausstoß von 630 Tonnen CO2zu vermeiden. Die Medl hat noch mehr vor.
- Das St. Marien-Hospital hat mit der Medl ein neues Blockheizkraftwerk eingeweiht
- Es hilft 630 Tonnen Kohlendioxid einzusparen, das entspricht der Leistung von 50 000 Bäumen
- Krankenhaus kann 50 Prozent seines Strom- und rund 40 Prozent seines Wärmebedarfes decken
Mit dem St. Marien-Hospital hat der Mülheimer Energiedienstleister Medl einen neuen Kunden gewonnen. Das Krankenhaus hat im Zuge seiner Modernisierung innerhalb von sechs Monaten auch seine Heizungszentrale umgebaut: Dort sorgt nun ein Blockheizkraftwerk dafür, dass ein Stück weit die Energiewende ins Haus einzieht.
Den großen Schritt Richtung Energiewende im Hospital – dafür haben die Medl als Dienstleisterin und Wolfgang E. Siewert als Technischer Direktor der Contilia Gruppe, zu dem das Krankenhaus gehört, Vergleichszahlen zusammengetragen, die die Dimension des Projektes auch einem Otto Normalbürger vor Augen führen dürften.
Das neue Blockheizkraftwerk (mit elektrischer Leistung von 199 und thermischer Leistung von 293 Kilowatt) helfe innerhalb von zehn Jahren in einem Volumen CO2-Ausstoß zu vermeiden, dass man als Kompensation 50 000 Bäume neu pflanzen müsste, sagt Volker Weißhuhn, Abteilungsleiter der Wärme-Sparte bei der Medl. Ein wenig sperriger kommt da eine andere Zahl daher: Pro Jahr können durch die neue Anlage im St. Marien-Hospital 630 Tonnen CO2 als Ausstoß bei der konventionellen Stromerzeugung eingespart werden.
Das sind Hausnummern, mit denen die Medl bekanntlich die lokale Energiewende voranbringen will. Das Wärme-Feld bietet, so ist schon im Energetischen Stadtentwicklungsplan festgestellt, die größten Potenziale für die lokale Energiewende neben dem Verkehr. Gleichwohl: Das nun in Betrieb genommene Blockheizkraftwerk im Krankenhaus ist zwar eines der größten, aber nicht die größte KWK-Anlage in der Stadt.
Das Krankenhaus wird mit der Anlage, die auf Grundlast ausgelegt ist, nach eigener Aussage mehr als 50 Prozent seines Strom- und rund 40 Prozent seines Wärmebedarfes decken können. Eine größer dimensionierte Anlage, so Siewert, wäre schlecht zu rechnen gewesen. So habe man nun aber die erfreuliche Situation, dass man ab dem ersten Monat spare – trotz der gesunkenen KWK-Zulagen, die der Bund gewähre. Die in Euro umgerechnete Energieeinsparung liege ab sofort höher als das Entgelt, das man monatlich für die Dienstleistung der Medl zahle, die Anlage aufzustellen, zu betreuen und zu warten, so Siewert.
Die hauseigene Stromerzeugung bringt jährlich nun rund 1,3 Millionen Kilowattstunden, die nicht mehr am Markt eingekauft werden müssen. Das spare Stromkosten in einer Dimension, mit der 350 Drei-Personen-Haushalte versorgt werden könnten.
Die Medl betreibt samt der neuen Anlage mittlerweile zwölf Blockheizkraftwerk-Module in der Stadt, hinzu kommen 22 KWK-Anlagen an 19 verschiedenen Standorten. Das Nahwärmenetz soll bis zum Jahr 2030 fortlaufend wachsen, zahlreiche Quartiere im Stadtgebiet sind dafür ausgemacht. Ein weiteres aktuelles Projekt steht im Neubaugebiet „Auf der Wegscheid/Mühlenfeld“ an. Dort soll eine Heizzentrale für insgesamt 55 Wohneinheiten entstehen.