Mülheim. . Mit dem Umzug der Kita Menschenskinder ins Gebäude an der Auerstraße, schreitet die Kooperation mit der Grundschule an der Zunftmeisterstraße voran.
- Ziel ist gemeinsames Lernen und Spielen vom ersten bis zum zehnten Lebensjahr
- Leitungen arbeiten eng zusammen, tauschen sich oft aus
- So entsteht zum Beispiel ein übergreifendes Sprachförderkonzept
Bildungsbiografien ohne Brüche: Das wünschen sich die meisten Pädagogen für ihre Schützlinge. In Eppinghofen arbeiten die städtische Gemeinschaftsgrundschule an der Zunftmeisterstraße sowie die am Freitag in ein neues Gebäude umgezogene städtische Kita Menschenskinder ab sofort verstärkt miteinander an eben solchen Biografien. Die Rede ist von einem Bildungshaus – dabei sind es doch eigentlich zwei.
Da ist der Schulstandort an der Zunftmeisterstraße und da ist die ab sofort rund 200 Meter entfernt liegende Kita an der Auerstraße, deren ehemalige Räumlichkeiten die Schule übernommen hat. Um das Loch zwischen den Orten symbolisch zu schließen, hatte sich gestern eine kunterbunte Kette aus Kindern gebildet. An die Hand nehmen wollen sich die Kinder auch künftig: „Die Viertklässler zum Beispiel lesen unseren Kleinen 14-tägig etwas vor“, berichtete Kita-Leiterin Heike Küßner. Auch in anderen Bereichen gebe es einen großen Zusammenhalt. Man arbeite viel konzeptionell miteinander, um die Bildungswege der oft benachteiligten Kinder positiv zu gestalten, besuche gemeinsam Fortbildungen, wie zum Beispiel die für Erste Hilfe. Auch ein übergreifendes Sprachförderkonzept entstehe. So stimme man sich etwa darüber ab, ob die Kinder ihre Namen anfangs nur in Großbuchstaben schreiben oder auch schon mit kleinen Lettern hantieren sollen.
Ziel ist es, die Übergänge für die Kinder so angenehm wie möglich zu machen
Heike Küßner (57) und Schulleiterin Jacqueline Weber (47) tauschen sich einmal wöchentlich aus, machen gemeinsam eine Jahresplanung. Ziel der Kooperation, bei der auch die Eltern einbezogen werden, ist es laut Küßner, „die Übergänge für Kinder und Eltern so angenehm wie möglich zu machen“. Die Kleinen würden schon in der Kitazeit Räume und Personal der Schule kennenlernen, „so kann sich ein Gefühl von Zuhause einstellen“.
Zuallererst aber werden die Menschenskinder wohl ihr neues Zuhause an der Auerstraße unter die Lupe nehmen: Innen gilt es, rund 1400 qm zu entdecken, außen weitere 1800 qm. 105 Jungen und Mädchen sind angemeldet, 32 von ihnen sind jünger als drei Jahre alt. Aufgeteilt werden sie auf zehn Gruppen, in denen – so wie in allen städtischen Einrichtungen – nach dem Early Excellence-Prinzip gearbeitet wird. Zwei Nestchen-Gruppen sind für die 20 jüngsten angedacht. Gemeinsam lernen und spielen vom ersten bis zehnten Lebensjahr – das wird laut Bildungsdezernent Ulrich Ernst in Eppinghofen Wirklichkeit.