Mülheim.. Die Bezirksregierung Düsseldorf hat den Antrag von MVG und Evag auf Fahrplanausdünnung bisher nicht genehmigt. Auf den Personalmangel wird reagiert.


Zu wenig Fahrer, zu viele U-Bahn-Wagen in der Werkstatt. Daher war auf der Linie U-18 ab 15. November ein ausgedünnter 15-Minuten-Takt angesagt. Der Plan ist vorerst gestrichen. Mülheimer Verkehrs-Gesellschaft (MVG) und Essener Verkehrs-AG (Evag) müssen die Kürzungen auf der Strecke zwischen beiden Städten zurücknehmen. Die Bezirksregierung Düsseldorf hat sie bislang nicht genehmigt. Beide Nahverkehrsunternehmen wurden stattdessen aufgefordert, bald Alternativen zu ihren Plänen vorzulegen.

Bezirksregierung berät den Vorgang intensiv

MVG und Evag (beide sollen zur Ruhrbahn fusionieren) hatten zuerst gehofft, die Fahrplanausdünnung ohne Zustimmung der Aufsichtsbehörde zu verwirklichen, nach dem Motto: Fahrer und Fahrzeuge die fehlen, können auch nicht fahren. Die Bezirksregierung bestätigt nun den Eingang des Antrags auf Fahrplanreduzierung. „Wir beschäftigen uns gerade intensiv mit diesem Anliegen und überlegen, wie die nächsten Schritte aussehen können. Eine Entscheidung über den Antrag ist noch nicht getroffen und wird voraussichtlich auch nicht in dieser Woche fallen“, erklärt Stefanie Klockhaus, eine Sprecherin der Bezirksregierung, auf Anfrage dieser Zeitung. „Der 15. November ist vom Tisch“, bestätigt ebenso MVG-Sprecher Nils Hoffmann.

Angekündigt hatte MVG-Geschäftsführer Uwe Bonan, ab Mitte November auf der U 18 nur noch alle 15 Minuten fahren zu können. Bisher gilt dort zu den Hauptzeiten der Zehn-Minuten-Takt. „Wenn nicht, wie fast regelmäßig, eine Bahn ausfällt. Dann wartet man 20 Minuten“, beschweren sich bei der Redaktion bereits mehrere Leser. Auch auf den Straßenbahnlinien 102, 104 und 112 möchte Bonan die Taktausdünnung gern vorziehen.

Erboste Kunden reagierten

Darauf reagierten Kunden erbost. Die Einzelhändler im Forum, im Rhein-Ruhr-Zentrum sowie in der Essener City wehren sich ebenfalls dagegen, dass ausgerechnet die U 18 zu Beginn des Weihnachtsgeschäftes seltener fahren sollte.

Nun bleibt erst einmal fast alles beim Alten.. In Essen soll dafür eine halbe Straßenbahnlinie mit Bussen bedient werden, um genügend Bahnfahrer zu haben. Ob das für einen durchgehenden Zehn-Minuten-Takt auf der U 18 (Gemeinschaftslinie von MVG und Evag) reicht, wollte gestern kein Unternehmenssprecher bestätigen. Dauerkarteninhaber zweifeln daran.

Die geplanten Kürzungen sollten laut MVG und Evag bis März 2017 gelten. Ohne Genehmigung der Bezirksregierung bleibt ein Notfahrplan aber auf der Strecke.

18 neue Busfahrer eingestellt

Inzwischen hat sich die Lage bei der Evag etwas entspannt. 18 neue Busfahrer sind bereits eingestellt. Ende November sollen fünf Straßenbahnfahrer dazukommen, im Dezember weitere zehn. Vier Tram-Fahrer beenden bis Ende des Jahres ihre Ausbildung. MVG-Sprecher Nils Hoffmann will allerdings nicht ausschließen, dass es trotzdem noch zu Fahrtausfällen kommt. „Im Moment lavieren wir rum“, so Hoffmann. In den vergangenen Monaten hatten etwa 30 Fahrer MVG und Evag freiwillig verlassen. Kritiker sehen die Ursache dafür in Kürzungen bei den freiwilligen Leistungen.