Mülheim. . Familie Graeber aus Broich hat zwei Kaninchen aus dem Mülheimer Tierheim bei sich aufgenommen.Der fünfjährige Tom kümmert sich um die beiden.

„Guck mal, wie niedlich“, sagt Tom und zeigt auf Elmo und Luise. Die beiden Kaninchen knabbern zufrieden an ihrem Heu herum. Tom ist fünf Jahre alt und teilt sein Zuhause seit knapp drei Monaten mit den beiden Mümmelmännern.

Die haben zuvor im Tierheim gelebt. Jemand hatte die Mutter von Elmo und Luise gefunden – samt eines Wurfes Jungtiere. Im Tierheim angekommen war die Kaninchendame bereits wieder trächtig und bekam erneut Nachwuchs. Im Sommer hatte sich so eine regelrechte Kaninchenschwemme im Tierheim eingestellt. Inzwischen, berichtet Tierheim-Leiterin Marion Niederdorf, ist die Lage im Kleintierhaus wieder etwas entspannter – leer aber sind die Käfige dort nie.

Mutter Julia schätzt auch den Service im Tierheim

Für Julia Graeber, die Mutter von Tom, war klar, dass ihre Kaninchen nicht aus dem Zooladen, sondern aus dem Mülheimer Tierheim kommen sollten. „Im Tierheim sind genug Tiere“, sagt die 32-Jährige. „Ich bin damit aufgewachsen: Schon bei meinen Eltern lebten Tiere aus dem Tierheim.“ Für die Broicherin zählt aber auch der Service, den sie als potenzielles neues Frauchen im Tierheim bekommt, wie sie erzählt. „Wir haben die Kaninchen erst bekommen, als sie von der Tierärztin rundum untersucht waren. Sie waren schon geimpft und entwurmt. Für das Böckchen hat das Tierheim auch noch die Kosten für die Kastration übernommen.“

Außerdem sei ihr wichtig gewesen, etwas über das Wesen der kleinen Nager zu erfahren, sagt die junge Mutter: „Man hat uns empfohlen zwei Jungtiere zu nehmen, denn ältere Kaninchen könnten im Umgang mit Kindern schon mal zickig sein.“ Tom durfte die Kaninchen im Kleintierhaus besuchen und – zusammen mit seinen Eltern – die Entscheidung treffen, wer von den Tieren bei ihnen einziehen durfte. „Wir hatten dort genug Zeit, die Tiere zu beobachten und zu schauen, wie sie sich verhalten“, schildert Julia Graeber. Weil Elmo, das Böckchen, noch nicht kastriert war, sind er und Luise zeitlich versetzt bei den Graebers eingezogen. Denn sie sollten nicht die tierische Familientradition fortführen, durch die sie auf die Welt gekommen waren.

Jetzt also sind die beiden Nager die Kameraden von Tom. Seiner Mutter Julia ist es wichtig, dass ihr Sohn mit Tieren aufwächst – so wie sie selber auch. „Indem er die Aufgabe übernimmt, sich um die beiden zu kümmern, wird sein Sozialverhalten gefördert“, erhofft sich die 32-Jährige. Tom schneidet jeden Tag das Gemüse für Elmo und Luise und räumt sein Zimmer auf, damit die beiden darin hoppeln können, solange es draußen im Garten zu kalt ist. Und abends, erzählt Tom, „da sage ich ihnen gute Nacht.“