Aus Sicht der Initiatoren läuft das Bürgerbegehren gut. Ziel ist es, die Medl komplett in städtische Hände zu überführen. Werbung wird intensiviert.

Das Bündnis für Klimaschutz und Energiewende in Mülheim hat die ersten 1000 Unterschriften zum Bürgerbegehren zusammen. Ziel ist es, die Entscheidung des Stadtrates zur Zukunft der Medl zu revidieren. Die Politiker haben beschlossen, dass die Stadt weiterhin das RWE mit 49 Prozent an der Medl beteiligt. Die Bürgerinitiative hält das für den falschen Weg und will, dass der Energiedienstleister Medl zu 100 Prozent in städtische Hände kommt.

Damit das Bürgerbegehren erfolgreich verläuft, sind 6650 gültige Unterschriften erforderlich. Am 14. Dezember zur letzten Ratssitzung des Jahres muss das Ergebnis vorliegen. Bleibt der Stadtrat bei seiner Entscheidung, schließt sich ein Bürgerentscheid an, der die Entscheidung der Politiker kippen könnte.

„Wir haben inzwischen in 20 Geschäften unsere Unterschriftenlisten ausliegen, viele Helfer sind zudem unterwegs und sammeln ebenfalls Stimmen“, berichtet Peter Loef (Grüne), Initiator der Aktion. Er gibt sich zuversichtlich, die nötige Quote zu schaffen. „Wir reichen bereits Listen zur Prüfung im Rathaus ein“, sagt er und kündigt an, in den nächsten Tagen mit großen Bannern um Unterschriften zu werben.

Die Erfahrungen in den ersten Wochen hätten gezeigt, dass viele Bürger gut informiert seien und andere sich im Gespräch überzeugen ließen, so Loef. Die Energieversorgung und die Gewinne der Medl komplett in städtischer Hand hielten viele für sinnvoll und angesichts der Krise des RWE für erforderlich. Die Initiatoren geben an, dass die Kosten der Stadt, die bei einer Übernahme entstehen, aus dem Verkauf der RWE-Aktien und über die Gewinne der Medl in den nächsten 20 Jahren zu decken seien. Kritiker, darunter die Stadtspitze, sehen in der Aktion erhebliche Risiken für die Stadt und die Gefahr, dass wichtige Investitionen, etwa im Schulbereich, auf Eis gelegt werden müssten.