Mülheim. . Der Mülheimer Energiedienstleister Medl bietet jetzt auch Photovoltaik-Anlagen an. Hauseigentümer können kaufen, aber auch pachten.

  • Hausbesitzer können von der Medl jetzt Photovoltaik-Anlagen kaufen oder pachten
  • Die Medl arbeitet dabei eng mit ortsansässigen Handwerksbetrieben zusammen
  • Angebote gibt es für unterschiedliche Haushaltstypen

Der Mülheimer Energiedienstleister (Medl) steigt in Kooperation mit ortsansässigen Handwerksbetrieben und einem Großhändler in den Vertrieb für Solaranlagen ein. Dies sei ein konsequenter Schritt, um die Energiewende vor Ort weiter voranzubringen, sagt Vertriebsleiter Jan Hoffmann. Bürger können ab sofort Solaranlagen für ihr Dach bei der Medl sowohl kaufen als auch pachten.

Ihren Solarrechner im Internet hat die Medl dieser Tage freigeschaltet. Hier können Mülheimer Hauseigentümer in vier Schritten recht zügig für sich durchrechnen, ob eine Solaranlage, gekauft oder gepachtet, für sie wirtschaftlich Sinn machen könnte. Freilich nicht transparent sind die vielfältigen Berechnungsgrundlagen, die im System dahinter arbeiten, Vertriebsleiter Hoffmann sagt auch: Es sei eben jene erste Orientierung. Lohnt es sich möglicherweise?

Möglichst viel des gewonnenen Solarstroms selbst verbrauchen

Das ist von vielen Faktoren abhängig, von der Höhe der Einspeisevergütung etwa, vom aktuellen und künftigen Strompreis. Zum Beispiel profitiert derjenige mehr, der möglichst viel des gewonnenen Solarstroms selbst verbraucht. Denn was als nicht selbst verbrauchter Strom ins Netz eingespeist wird, bringt relativ wenig Vergütung. Zumindest wiegt die Vergütung nicht die Kosten auf, die jede zusätzliche Kilowattstunde kostet, die neben dem eigenen Solarstrom einzukaufen ist.

Die Medl reklamiert für sich, für das Angebot verschiedenste Haushaltstypen in den Blick genommen zu haben – von der Selbstständigen, die von zu Hause aus arbeitet, über die klassische Familie bis hin zum kinderlosen Paar, das den ganzen Tag über auswärts unterwegs ist. Einige Zeit schon habe man den Einstieg ins Solargeschäft im Auge gehabt, so Hoffmann. Durch die technische und preisliche Entwicklung sei es nun möglich, Verbrauchern etwas anzubieten, mit dem sie ihren Strombedarf ein gutes Stück weit autark decken könnten.

Das Pachtmodell gibt es ohne Speicher ab 49,90 Euro

Auch mit Hilfe von Stromspeichern, die 4,5 Kilowattstunden für jene Tageszeiten bereithalten können, in denen von der Sonne wenig Energie zu erwarten ist. In der technischen Standardvariante bietet die Medl das Pachtmodell ohne Speicher ab 49,90 Euro an (bei 3,12 Kilowattstunden maximaler Leistungsstärke pro Stunde), mit besagtem Speicher liegt das Angebot bei 99,90 Euro. Ein Pachtvertrag ist auf 25 Jahre angelegt, alle fünf Jahre können Kunden entscheiden, ob sie der Medl die Anlage abkaufen. Auch sinkt die Pachtrate jedes fünfte Jahr um 10 Prozent. Bei der technischen Ausrüstung können Kunden zwischen Standard, Gehoben und Premium wählen, bei entsprechendem Preisaufschlag.

Verbraucher können ihre Stromkosten bis zu 60 Prozent verringern

Die Medl bewirbt ihr Angebot damit, dass Verbraucher ihre Stromkosten bis zu 60 Prozent verringern könnten. Was das neue Geschäft der Medl bringen soll? Hoffmann will da keine Zielvorgaben formulieren. „Wir freuen uns über jede Anlage, die aufs Dach kommt“, sagt er. Der Baustein Solarenergie gehöre für die Medl zwingend besetzt, wolle man erster Ansprechpartner für die örtliche Energiewende mit dezentraler Erzeugung bleiben. 60 Interessenten hätten sich schon gemeldet.