Mülheim. . Jazz-Gitarrist Axel Fischbacher gastierte mit Quintett in der Sol Kulturbar. Das begeisterte Publikum erlebte ein beeindruckendes Konzert.
Als Verbeugung vor Charlie Parker versteht der Jazz-Gitarrist und Bandleader Axel Fischbacher sein neues Album „Five Birds“, das der im Rheinland aufgewachsene und derzeit in Lübeck lebende Musiker jetzt in der Sol Kulturbar vorstellte. Das begeisterte Publikum erlebte ein beeindruckendes Konzert, das deutlich machte, dass die Kompositionen Charlie „Bird“ Parkers für die Entwicklung und Geschichte des Jazz immer noch Maßstäbe setzen.
Unzählige Konzerte im In- und Ausland
Der 60-jährige Axel Fischbacher, der unter anderem von Stars wie John Scofield und John Abercrombie unterrichtet wurde und der über eine reiche musikalische Biografie mit vielen Plattenaufnahmen und unzähligen Konzerten im In- und Ausland verfügt, hat die Werke des Jazz-Giganten Charlie Parker (1920-1955) zeitgenössisch aufgefrischt, ohne die großen Originale leichtfertig modisch zu verraten. In seiner Band spielen der junge Saxofonist Denis Gäbel, der Flügelhornist Matthias Bergmann, der Bassist Nico Brandenburg und der Schlagzeuger Tim Dudek als Vertreter einer neuen deutschen Jazz-Generation, die Charlie Parkers Kompositionen „Now’s the time“, „Ornithology“ oder „Segment“ mit ihrer eigenen Farbe versehen.
Tenorsaxofon im Stil alter Meister
Eröffnet wurde der Abend mit „Moose the Mooche“, das der drogenkranke Parker seinem Dealer gewidmet hatte. Mit einer souveränen und unaufgeregten Rhythmusgruppe mit perfektem Timing und zwei auch solistisch starken Bläsern nahm sich Axel Fischbacher als Gitarrist zunächst einmal etwas zurück. Das in der Tradition der selten gewordenen Club-Jazz-Bands stehende Ensemble verzauberte sein Publikum dann mit der wunderbaren Ballade „Lover Man“, die allerdings nicht aus der Feder Parkers stammt.
Dabei imponierte Denis Gäbel mit rauchigem Tenorsaxofon-Sound ganz im Stil der alten Meister. Auch in der rhythmisch zündenden Nummer „Donna Lee“ präsentierte Gäbel sein vortreffliches Handwerk und sein tiefes Gefühl für die Musik Charlie Parkers. Axel Fischbacher, dessen bluesiges Spiel immer ein wenig nach John Scofield klang, spielte sich dann auch stärker in den Vordergrund und glänzte im abschließenden Parker-Song „Au Privave“ mit groovender Akkord-Technik. Viel Beifall für ein starkes Quintett.