Mülheim. . Aktuell leben 2206 Asylbewerber und Flüchtlinge in Mülheim. Die Lage ist entspannt: In den städtischen Unterkünften sind reichlich Betten frei.

  • Aktuell sind 2206 Flüchtlinge und Asylbewerber in Mülheim untergebracht
  • Die Zahl entspricht der Situation zu Jahresbeginn
  • In den Unterkünften der Stadt sind zahlreiche Betten frei

Aktuell leben in der Stadt etwa genau so viele Flüchtlinge und Asylbewerber wie zu Beginn des Jahres: 2206 Menschen sind es. Die Situation ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich entspannt: In den Flüchtlingsunterkünften ist noch ausreichend Platz, um bei Bedarf weitere Menschen aufnehmen zu können. Dabei verzichtet die Bezirksregierung Arnsberg seit Beginn des Oktobers auf Regelzuweisungen, weil die Stadt ihr verabredetes Aufnahme-Soll für dieses Jahr schon erfüllt hat.

Keine neuen Zuweisungen

Im Sozialausschuss legte die Stadtverwaltung am Freitag ihren aktuellen Quartalsbericht zu den Flüchtlingszahlen vor, der noch auf den Stichtag 30. September datiert ist und von 2317 Flüchtlingen und Asylbewerbern im Stadtgebiet spricht. Da seitdem aber keine neuen Flüchtlinge über die Regelzuweisung aus Arnsberg nach Mülheim gekommen sind und es weiter einen Ausreisetrend gibt, sinkt die Zahl. Lediglich wegen einiger Familienzusammenführungen habe es zuletzt Zuzüge gegeben, so Thomas Konietzka, stellvertretender Sozialamtsleiter, am Freitag zu dieser Zeitung.

Im August und September hatte die Bezirksregierung Mülheim gemäß Vereinbarung maximal 40 Flüchtlinge pro Woche zugewiesen, in den zwei Monaten kamen insgesamt 300 Menschen in die Stadt. Zum Vergleich: Von Oktober 2015 bis Februar 2016 hatte die Stadt noch wöchentlich circa 100 neue Flüchtlinge unterzubringen. In der folgenden Zeit bis Ende Juli kamen auch noch rund 70 Zuzügler pro Woche.

Trotz der Unterbringungsnöte aus dem Vorjahr waren Ende September immer noch drei von fünf Flüchtlingen und Asylbewerbern in privaten Wohnungen untergebracht. Mülheims Flüchtlingsdörfer an der Mintarder und an der Holzstraße sind laut Konietzka aktuell jeweils zu 60 Prozent belegt, mit 350 beziehungsweise 200 Bewohnern. In der neuen Unterkunft am Blötter Weg leben derzeit 50 Menschen (Kapazität: 162 Plätze), an der Oberheidstraße 130 (252 Plätze) und am Klöttschen knapp 20 (234 Plätze). Im November wird ein Großteil der 50 Flüchtlinge, die am Priesters Hof untergebracht sind, zum Klöttschen ziehen. Dann werden die Unterkünfte am Wenderfeld und an Priesters Hof leergezogen sein, aber noch als eiserne Reserve gehalten. Daneben leben weiterhin Flüchtlinge im Pastor-Jacobs-Haus am Kuhlendahl (Holthausen) und im Haus Jugendgroschen (Menden), beide Gemeinschaftsunterkünfte sind von der Stadt angemietet. Die Stadt hält darüber hinaus die Standorte an der Eltener Straße in Speldorf und an der Hofstraße in Styrum.

Weil Mülheim seine Aufnahmequote für dieses Jahr erreicht hat, so Konietzka, gebe es mittlerweile die Prognose der Bezirksregierung, dass es bis zum Jahresende voraussichtlich auch keine Zuweisungen mehr geben wird. So ist klar, dass die Stadt mindestens in diesem Jahr mit ihrem Platzkontingent in den Unterkünften auskommen sollte.

Für Mitte Januar 2017 ist ein Gespräch mit der Bezirksregierung terminiert, um die weitere Entwicklung abzuschätzen. Danach will die Stadtverwaltung der Politik präsentieren, wie sie mit den vorhandenen Unterkünften und den blockierten Flächen weiterplant, die als Reserve für Flüchtlingsunterkünfte dienen.