Mülheim. . In Mülheims Hof- und Fassadenprogramm gibt es Förderzusagen für acht Gebäude. Nun hofft man auf Nachahmer. Denn es ist noch reichlich Geld da.

  • Es gibt in Mülheims Hof- und Fassadenprogramm die ersten Förderzusagen für acht Häuser
  • Mehr als eine halbe Million Euro steht noch für weitere Projekte zur Verfügung
  • 50 Interessenten sind bislang beim Team Innenstadt vorstellig geworden

Es ist ein Anfang, aber mehr wäre wünschenswert und vor allem möglich: Acht erste Innenstadt-Gebäude sollen mit Hilfe von Fördermitteln alsbald ein attraktiveres Erscheinungsbild abgeben. Das Innenstadt-Management erhofft sich dadurch eine Initialzündung. Denn noch liegt im Fördertopf für das städtische Hof- und Fassadenprogramm mehr als eine halbe Million Euro, die Eigentümer abrufen können.

Ortstermin mit dem Team Innenstadt an der Friedrichstraße 12, wo vis-à-vis zum Evangelischen Krankenhaus das Kompetenzzentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie beheimatet ist. Der Gebäuderiegel ist noch eingerüstet, verziert mit den Werbebannern der beauftragten Malerfirma, die der Fassade samt Fenstern ein frisches Weiß verpasst hat.

Hausverwalter: „Das ist ein ziemlich gutes Angebot für Eigentümer“

Ganz treffend für diesen Termin: Auftragnehmer Hermann-Josef Pogge ist gleichzeitig Vorsitzender der Werbegemeinschaft Innenstadt. Und als dieser begrüßt er das Hof- und Fassadenprogramm natürlich ebenso: Die Fassadengestaltung in der Innenstadt sei insgesamt nun mal „nicht so prickelnd“. Das Förderprogramm sei ein guter Anreiz. Mit Blick auf den immensen Leerstand in der City sagt Pogge: „Einzelhändler, die sich heute was trauen, wollen sicher nur in ein gepflegtes Haus einziehen.“

Das sagt Pogge und steht vor besagter Immobilie an der Friedrichstraße, dem südlichen Einfalltor zur Innenstadt. Hausverwalter für den Eigentümer ist hier Gerd van den Boom. Für dieses und zwei weitere Geschäftshäuser am Kohlenkamp 39 und an der Wallstraße 9a hat van den Boom Fördermittel zur Fassadenauffrischung bekommen. „Das ist ein ziemlich gutes Angebot für Eigentümer“, sagt van den Boom. An der Friedrichstraße gab’s nach 15 Jahren neue Farbe.

9000 bis 38 000 Euro fließen in die aktuellen Förderprojekte

Am Kohlenkamp, wo Pogge mit seinem Home Decor Mieter ist, soll es ebenso einen neuen Anstrich geben, der üppige Werbeausleger an der Fassade soll durch einen dezenteren ersetzt werden. An der Wallstraße 9a soll das Eckgebäude („Beim Schlesier“) auch mal wieder frische Farbe sehen, dazu gibt es ein neues, filigraneres Vordach.

Weitere mit Fördersummen zwischen 9000 und 38 000 € bedachte Projekte, die bis Frühjahr 2017 umgesetzt sein sollen, befinden sich an der Zunftmeisterstraße (Hoffassade am Haus des Handwerks) und an der Georgstraße, wo die Diakonie gleich an drei Häusern umfangreiche Stuckarbeiten plant.

Eine große Hoffnung verbinden die Macher mit der geförderten Maßnahme am Kohlenkamp 8-10, einem Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke zur Leinewebestraße. Der unattraktive, weil riesig dimensionierte Werbevorbau soll verschwinden, die überarbeitete Fassade schlussendlich mit Licht in Szene gesetzt werden. „Wir erhoffen uns da eine Signalwirkung für die Leineweberstraße“, sagt Erik Vorwerk vom Team Innenstadt.

>> Details zum Hof- und Fassadenprogramm

Während der vierjährigen Laufzeit des Programms stehen insgesamt 600 000 Euro als Fördermittel zur Verfügung. Bis zu 50 Prozent der Investitionskosten können durch eine Förderung ersetzt werden. Derzeit führe das Team Innenstadt eine Liste mit 50 Interessenten für 60 Gebäude, so Erik Vorwerk. Mit acht Förderprojekten erreiche man im Vergleich zu ähnlichen Programmen in anderen Städten in Mülheim schon „einen sehr guten Schnitt“.

Unklar ist derweil allerdings, ob in diesem Jahr nicht abgerufene Fördermittel (nach jetzigem Stand 70 000 Euro) ins kommende Jahr zu übertragen sind.

Gefördert werden Fassadenarbeiten, aber auch Hofgestaltungen, etwa inklusive Dachbegrünung oder Grünflächen. Das Team Innenstadt berät im Vorfeld in offenen Sprechstunden im Wertstadt-Lokal am Löhberg 35 (di 10 bis 12 Uhr, do 15 bis 17 Uhr) oder nach telefonischer Absprache: Telefon 455 60 33 oder 455 60 34.