Raadt. . Die alten Behausungen für Hunde im Tierheim an der Horbeckstraße mussten ersetzt werden.Der Tierschutzverein springt für die Stadt ein.

  • Hunde im Mülheimer Tierheim haben es künftig etwas besser
  • Der Tierschutzverein schaffte mit Unterstützung von Bürgern neue Hütten an
  • Damit übernimmt der Verein auch finanziell eine Aufgabe der Stadt

Pascha, Wotan und Ben haben ein dickes Fell – im Wortsinn, aber auch im übertragenen Sinn, denn die Hunde leben teils schon seit Jahren im städtischen Tierheim an der Horbeckstraße. Herdenschutzhund Ben genießt die Streicheleinheiten – beinahe so, als stünde er neben dem heimischen Sofa. Hier aber trennt ein Gitter Streichler und Empfänger.

Untergebracht sind Ben und die anderen Rüden derzeit im Außenzwinger der Tierheimanlage – in Käfigen, die weniger gut isoliert sind als die Zwinger im frisch sanierten Hundetrakt. Damit die Hunde es aber auch draußen etwas besser haben, hat der Tierschutzverein jetzt insgesamt elf neue Hundehütten angeschafft. Die alten Behausungen waren arg in die Jahre gekommen und mussten ersetzt werden. Insgesamt 16 200 Euro hat der Tierschutzverein dafür aus der Bausteinaktion, bei der Mülheimer durch den Kauf von symbolischen Bausteinen die Erneuerung des Tierheims unterstützen können, aufgebracht.

Auch eine Krankenstation fehlt

Drei der Hundehütten stehen auf den Auslaufflächen, die gerade von Kangals wie Ben viel genutzt werden. Jetzt können sich Ben und seine vierbeinigen Kumpel in die Schutzhütten zurückziehen, wenn das Wetter umschlägt. Gebaut wurden diese Holzunterstände im Auftrag des Tierschutzvereins von der Werkstatt der Awo. Die anderen acht Hundehütten stehen in den Zwingern und sind mit Wärmeplatten versehen. „So können die Hunde wenigstens einigermaßen artgerecht gehalten werden“, sagt Heidrun Schultchen, die erste Vorsitzende des Tierschutzvereins Mülheim. Schließlich müssen einige Hunde das ganze Jahr über in einem der acht Außenzwinger leben, weil im innen liegenden Hundetrakt kein Platz mehr ist.

„Wir entscheiden nach Alter und Gesundheitszustand, welche Hunde wir draußen unterbringen können“, sagt Marion Niederdorf, die Tierheimleiterin. „Durch die Hütten sind die Tiere wenigstens vor Wind und Wetter geschützt, aber das ist eigentlich noch zu wenig“, findet Tierschützerin Schultchen. Dringend notwendig wären auch eine eigene Hundequarantäne sowie eine Krankenstation.

Sanierungsstau auch am Katzenhaus

Auch gegenüber, wo die Katzen untergebracht sind, wird schnell Sanierungsstau deutlich: Die Holzhäuser sind marode und müssten erneuert werden. Im städtischen Haushalt 2015 sind für das Katzenhaus 120 000 Euro veranschlagt, heißt es von Seiten des zuständigen Immobilienservices der Stadt. Angedacht sei in mehreren Bauabschnitten vorzugehen. Wann es losgehen kann, ist noch offen. „Geplant wird viel, aber bis zur Umsetzung dauert es dann immer“, moniert die Vorsitzende des Tierschutzvereins und verweist darauf, dass die artgerechte Unterbringung derjenigen Vierbeiner, die im Tierheim landen, eine Pflichtaufgabe der Stadt sei. Dazu zähle auch, Hunden eine gut isolierte Schutzhütte bereitzustellen – so wie es die Tierschutz-Hundeverordnung vorsieht. Dafür haben jetzt die Tierschützer mit Hilfe der spendenden Mülheimer gesorgt.