Bestsellerautor und Bruno-Erfinder Martin Walker las aus seinem aktuellen Krimi und erzählte von seinem Leben im Perigord. Ein amüsanter Abend.
Mülheim. Es gibt Wein - natürlich. Und Käse. Was sonst sollte es geben, wenn ein schottischer Bestsellerautor mit seinem Protagonisten in Mülheim gastiert, dem im wunderschönen Perigord neben Morden auch regelmäßig die Freuden der französischen Küche durch den Magen gehen? Schließlich ist „Bruno, Chef de Police“, ein Genießer allererster Güte - und das nicht nur in kulinarischer Hinsicht.
In 14 Sprachen übersetzt
Mit den Zutaten der Traumlandschaft im Südwesten Frankreichs und all ihrer gustiösen Errungenschaften, dazu einem charakterfesten Kleinstadtpolizisten mit einer Schwäche für gutes Essen und schöne Frauen schafft es der schottische Journalist und Autor Martin Walker seit Jahren auf die vorderen Ränge der Bestseller-Listen.
In 14 Sprachen werden seine Bücher übersetzt. Da stört es nicht, dass Kritiker seine Krimis in schöner Regelmäßigkeit verreißen. Seine Leser lieben die Geschichten vom sympathischen Polizeichef Bruno und seinem Leben im Perigord.
Eine Lesung mit Witz und Charme
So sitzen sie auch am Dienstagabend mit einem Gläschen Rot- oder Weißwein im Medienhaus vor der Bühne, auf der Walker auf Einladung der Buchhandlung am Löhberg von Michael Fehst aus seinem aktuellen Krimi „Eskapaden“ vorliest. In seinem achten Fall bringt Bruno die Fassade einer scheinbar strahlenden Familie zum Einsturz und holt außerdem den Helden seiner Kindheit vom Sockel.
Die Geschichte, die Walker gemeinsam mit Fehst-Mitarbeiter David Hilbertz im englisch-deutschen Wechsel vorliest, ist den meisten Zuhörern bekannt. Dass sie aber dennoch Neues erfahren, liegt vor allem an Walker selbst, der auf Deutsch mit sehr viel Witz und Charme von seinem eigenen Leben erzählt.
Ein Hahn namens Sarko und ein Fasan, der François Hollande heißt
Von seinem Hahn Sarko etwa, der mit den vier Hennen Carla Bruni, Margaret Thatcher, Hillary Clinton und Angela Merkel im Walkerschen Garten im Perigord lebt und nach der verlorenen Wahl beinahe dem Schlachtbeil zum Opfer gefallen wäre. Stattdessen habe er sich eines Besseren besonnen, sagt Martin Walker. „Nun lebt auch ein Fasan bei uns im Garten - er heißt François Hollande.“
„Nein, nein, Bruno setzt sich nicht auf die Toilette“
Oder die Geschichte seines Kochbuchs, das er mit seiner Ehefrau geschrieben hat und das in China als bestes französisches Kochbuch des Jahres ausgezeichnet wurde. „Das war ein Schock in Frankreich“, sagt der Schotte, der während der Lesung auch mit einem Missverständnis in der deutschen Fassung seines Buches aufräumt.
Als David Hilbertz eine Szene vorliest, in der Bruno „auf der Toilette saß“, muss Martin Walker intervenieren. „Nein, nein, Bruno setzt sich nicht auf die Toilette“, sagt der Autor und fügt augenzwinkernd hinzu: „Mein Übersetzer ist ein Weichei.“