Unterstützt von Polizei, Zoll und Feuerwehr. Kohlenmonoxid-Konzentration war überall zu hoch. Ein Lokal in der Innenstadt musste geräumt werden.
Das Ordnungsamt hat am späten Freitagabend in den fünf Mülheimer Shisha-Bars erstmals die Kohlenmonoxidbelastung kontrolliert. Polizei und Feuerwehr leisteten bei den gleichzeitigen Kontrollen nach 22.30 Uhr in vier Lokalen in der City und einem in Styrum Amtshilfe. Auch Mitarbeiter des Hauptzollamtes waren dabei. Erhöhte CO-Werte wurden laut Angaben der Stadt in allen Lokalen gemessen, doch nur eins in der Innenstadt musste noch am Freitagabend geräumt werden, weil sich die Werte als zu hoch erwiesen. Die Gäste mussten die Shisha-Bar verlassen. In den anderen Lokalen reichte es, kräftig zu lüften, um die CO-Werte zu senken.
Anlass der Kontrollen des Ordnungsamtes waren zwei Fälle, die aus dem Krankenhaus ans Gesundheitsamt gemeldet wurden: Bei jungen Leuten, die über Schwindel geklagt hatten, fand sich ein erhöhter Kohlenmonoxidgehalt im Blut, was die Sauerstoffbehandlung in einer Druckkammer nötig machte. „Es war nicht bekannt, um welchen Betrieb es sich gehandelt hat, deshalb haben wir alle überprüft“, erklärte Jörg Eickhoff vom Ordnungsamt.
In Shisha-Cafés oder -Bars können die Gäste Wasserpfeifen rauchen. Wie Eickhoff erklärte, wird in Shishas Wasserpfeifenkohle verwendet, um den Tabak zu erhitzen. Vor allem bei der Vorbereitung der Rauchgeräte entstünden Verbrennungsprodukte wie Kohlenmonoxid. Das giftige, aber geruchs- und farblose Gas kann mit Messgeräten festgestellt werden, die die Feuerwehr bereithält. Wie Feuerwehrsprecher Thorsten Drewes erklärte, lagen die Messwerte deutlich über dem Grenzwert von 30 ppm, das ist die maximale Arbeitsplatzkonzentration.
Die Shisha-Bars dürfen weiter betrieben werden. Noch sei in der Schwebe, wie die Stadt in der Sache weiter verfahren wird, hieß es. Alle überprüften Lokale hätten aber auch gegen das Nichtraucherschutzgesetz verstoßen: Es wurden nicht nur Kräutermischungen, sondern auch Tabakprodukte konsumiert. Das wird die Stadt nach eigener Darstellung nun ordnungsrechtlich verfolgen.