Jetzt häufen sich bei der Verbraucherberatung die Anfragen wegen Schimmel in der Wohnung. Energie lässt sich auch durch moderne Thermostate einsparen.

  • Ohne richtiges Lüften kommt die Feuchtigkeit nicht aus der Wohnung
  • Programmierbare Thermostate helfen beim sparsamen Heizen
  • Die Temperatur pro Raum individuell regeln

Heizsaison ist Streitsaison: Kaum sind die Temperaturen gesunken, hat Anette Hoffmeister Anrufe wegen Schimmels in der Wohnung. Die Energieberaterin der Mülheimer Verbraucherzentrale spricht von fünf Anfragen ratsuchender Bürger allein in der ersten Oktoberwoche. Wie man effizient und damit energiesparend heizen kann, ist eigentlich ihr Thema, doch das geht eben nicht ohne richtiges Lüften, damit die Feuchtigkeit aus der Wohnung vertrieben wird.

Ist es erst einmal zu Schimmelbildung gekommen, streiten Vermieter und Mieter nicht selten um die Ursache: Liegt es am mangelhaften Heizen und falschen Lüften, oder sind es Baumängel? Beim Heizen nicht zu sehr geizen, rät Hoffmeister: „Nicht zu heizen, kann zu Kosten führen, wenn die Feuchtigkeit an den Wänden bleibt“, warnt sie. Da sei der Mieter in der Pflicht. „Es muss so geheizt werden, dass die Feuchtigkeit von der Oberfläche der Wände in die Luft gelangt und so herausgelüftet werden kann.“

Wer zu selten seine Fenster aufreißt, will vielleicht nur Energiekosten sparen. Auf einen effektiveren Weg – auch für die rund 56 000 Mülheimer Miethaushalte – verweisen Verbraucherschützer zu Beginn der Heizsaison. Das ist nicht nur für Gaskunden interessant, die in Mülheim vergeblich auf sinkende Preise hoffen, obwohl die Beschaffungspreise bundesweit gesunken sind.

Wer seine drehbaren Thermostate am Heizkörper durch programmierbare Modelle austauscht, spart sich nicht nur die ständige Rauf- und Runter-Regelei per Hand, sondern kann das auch nicht vergessen und ist auch bei längerer Abwesenheit auf der sicheren Seite, betont Anette Hoffmeister. Die Temperatur könne so pro Raum individuell geregelt werden.

Die Geräte, die zwischen 16 bis 60 Euro kosten, seien selbst zu montieren. Man müsse, so die Verbraucherberatung, den Vermieter vorher auch nicht fragen, nur muss man die alten Thermostate aufbewahren, weil sie Eigentum des Hausbesitzers sind. Programmierbare Thermostate in einfacher Ausführung muss man einzeln einstellen, teurere Geräte lassen sich über eine Zusatzsteuerung zusammenfassen. „Bei kleineren Wohnungen lohnt sich das aber nicht“, meint Hoffmeister.

Die Energieberaterin rät aber auch zum Einsatz eines Hygrometers, das die Luftfeuchtigkeit in einem Raum über 24 Stunden messen kann. „Damit man weiß, was in der Wohnung geschieht. Bei über 60 Prozent Luftfeuchtigkeit kommt man in den kritischen Bereich.“ Sprich: Schimmelgefahr droht.

Wie sich die Investition in neue Thermostate in Euro und Cent auswirkt, könne man pauschal nicht sagen. Hoffmeister: „Das hängt von der Lage der Wohnung im Haus, von den umgebenden Bauteilen und vom Nutzerverhalten ab.“ Und davon, wie kalt der Winter wird.