Der größte Teil des alten Marien-Hospitals an der Kaiserstraße ist abgerissen.Die Abbruchfirma will Ende Oktober fertig sein.

  • Der größtes Teil des Altbaus vom Marien-Hospital ist bereits verschwunden
  • Ende des Monats will die Abbruchfirma fertig sein
  • Mit den geschredderten Steinen werden die früheren Kellerräume verfüllt

Die Bagger legen immer wieder ein Stück Vergangenheit frei: Spuren der einstigen Kapelle, verfüllte Räume, von denen keiner mehr wusste, Tapeten aus alten Zeiten. Meter für Meter reißen die Bagger der Abbruchfirma Moß aus Lingen den Altbau des Marien-Hospitals an der Kaiserstraße nieder. Ende des Monats, so Yvonne Henn, Leiterin Technik und Versorgungsmanagement, soll der dunkle Koloss komplett verschwunden sein. Dann beginnt die Gestaltung des Umfeldes.

„Wenn es gut läuft“, sagt Polier Matthias Dehmann, „schaffen wir es, bis zu 16 Meter in der Breite und 21 Meter in der Höhe am Tag niederzulegen.“ Etwa ein Viertel des Klinikgebäudes muss noch fallen. Hinter herunterhängenden Schutzmatten lässt sich von der Kaiserstraße aus bereits der Neubau erkennen, der dort in den vergangenen zwei Jahren entstanden ist. Der Abbruch ist laut, aber auch interessant. „Wir stellen immer wieder fest, dass uns Leute zuschauen und dass auch gefilmt wird“, berichtet der Polier.

Die Contilia-Gruppe, zu der das Marien-Hospital gehört, hatte sich für das Abbruchunternehmen von der Ems entschieden, weil es „als sehr erfahren“ gilt. Die Niederlegung des Altbaus ist vor allem auch eine Sortierarbeit. „Wir haben einen Geologen eingesetzt, der zu Beginn unzählige Bohrungen durchgeführt hat, damit wir wissen, was alles zu entsorgen ist“, sagt Krankenhaus-Geschäftsführer Hubert Brams. Verschiedene Holzsorten, unterschiedliche Metalle, Kabel, Röhren aus Lampen – alles wurde getrennt; auch Asbest fiel an, wenn auch nur in geringen Mengen, so Dehmann. Die Entsorgung von Asbest erfolge durch die Entsorgungsbetriebe Mülheim.

Die Steine – 19 000 Kubikmeter umbauter Raum – werden auf Lkw nach Duisburg gefahren und dort geschreddert. Pro Lkw sind es 16 Kubikmeter. Über 1000 Ladungen werden am Ende nötig sein. Etwa ein Drittel des geschredderten Materials kommt allerdings auch wieder zurück. „Wir nutzen es, um die Kellerräume unter dem einstigen Altbau zu verfüllen“, sagt Brams. Das Erdreich muss stabil sein, denn darauf werden, so Yvonne Henn, in den nächsten Monaten 45 Parkplätze entstehen.

Vor die Abbruchkante am Bauteil Adolfstraße wird ein Fluchttreppenhaus gesetzt, die Kante am Muhrenkamp wird am Ende verklinkert. Eine Gestaltung mit Bäumen soll zudem das Entree an der Kaiserstraße verschönern.