Die Bürger in Mülheim werden aller Voraussicht nach ab dem kommenden Jahr mehr für die Entsorgung des Mülls, des Abwassers und für die Straßenreiningung zahlen.
Der Rat der Stadt soll noch im Dezember der neuen Gebührensatzung zustimmen. Danach steigt die finanzielle Belastung je nach Haushaltsgröße um bis zu 37 Euro im Jahr. Nach einer Musterberechnung wird ein Vier-Personen-Haushalt in einem Einfamilienaus mit einer 120 Liter Restmülltonne, einem Anfall von 200 Kubikmetern Schmutzwasser im Jahr und einer zehn Meter langen Straßenfront kündtig statt 883 Euro im Jahr 921 Euro bezahlen. Preiswerter kommt der Bewohner in einem Mehrfamilienhaus davon: Er muss mit 507 Euro statt 487 Euro im Jahr rechnen.
Die Entsorgung des Mülls durch die Mülheimer Entsorgungsgesellschaft hat sich um etwa eine Million Euro verteuert. Grund sind die gestiegenen Lohnkosten, die hohen Energiepreise, die Instandhaltungskosten, vor allem aber auch die Zahlungen an das Müllheizkraftwerk in Karnap. Die Stadtverwaltung schlägt sowohl in 2009 wie im Jahr darauf eine Anhebung der Gebühren um jeweils 4,5 Prozent vor, um diese Kosten aufzufangen.
Beim Abwasser sollen die Gebühren um 4,3 Prozent steigen, nachdem sie im Jahr zuvor noch um 4,1 Prozent gesenkt werden konnten. Die Straßenreinigung würde sich um 2,7 Prozent verteuern.
Im Vergleich zu anderen Städten im Land erweise Mülheim auch mit den geplanten Erhöhungen noch als recht günstig, sagt der Leiter des zuständigen Umweltamtes, Jürgen Zentgraf. Er verweist dabei auf die Vergleiche des Bundes Deutscher Steuerzahler. So zahle etwa ein Musterhaushalt mit 200 Kubikmeter Schmutzwasser und 130 Quadratmetern versiegelter Fläche im Landesdurchschnitt 675 Euro im Jahr an Abwassergebühren, der Mülheimer dagegen nur 533 Euro, und das, obwohl seit drei Jahren massive Investitionen in die Erneuerung des Kanalnetzes erfolgen.