Mülheim.. Eltern-, Schüler- und Lehrervertreter des Karl-Ziegler-Gymnasiums stimmen in der Schulkonferenz mit denkbar knapper Mehrheit für ein Jugendzentrum innerhalb der Schule.

Dass die Schulgemeinde die Pläne eines Jugendzentrums im Karl-Ziegler-Gymnasium vorbehaltlos unterstützt, kann man - noch - nicht sagen. Die Skepsis ist nach wie vor groß. Dennoch stimmten Eltern-, Schüler- und Lehrervertreter in der Schulkonferenz vergangene Woche den Plänen des Caritas-Fachdienstes Jugendarbeit und Schule zu. Das Ergebnis der geheimen Abstimmung fiel hauchdünn zugunsten eines offenen Kinder- und Jugendangebotes im Innenstadtgymnasium aus.

Neun Ja- und acht Nein-Stimmen, dazu eine Enthaltung - ein Ergebnis, das deutlich zeigt, wie groß die Vorbehalte noch sind. Dennoch sind Fachdienstleiter Georg Jöres und Lehrer Jens Schuknecht froh, dass sie nun mit der Umsetzung beginnen können. „Wir lassen uns jetzt nicht entmutigen“, sagt Jöres, der sich ab kommenden Dienstag um die Landesförderung kümmern möchte, mit der die Finanzierung des zunächst auf drei Jahre angelegten Projektes weitestgehend gestemmt werden soll. Auf 120.000 Euro beziffert Jöres die jährlichen Kosten für das Jugendzentrum innerhalb der Schule. 100.000 Euro kommen vom Land, „die restlichen 20.000 Euro pro Jahr müssen wir selbst aufbringen“.

Wird der Schulhof zum "Schlachtfeld"?

Eine Lenkungsgruppe aus Schülervertretern, Lehrern, Schulleitung , der Caritas als Träger sowie der Jugendhilfe als Berater wird sich um die Umsetzung des Projektes kümmern. Dazu gehöre auch, sich zu überlegen, „wie man die Menschen abholt und mitnimmt“, sagt Georg Jöres, dem es wichtig ist, die Skepsis vor allem innerhalb der Schulgemeinde zu verringern.

So habe sich bei Teilen der Lehrerschaft der Eindruck verfestigt, dass das Café Ziegler bereits beschlossene Sache gewesen sei. Das stimme aber nicht, so der Fachdienstleiter, der auch die Sorge nehmen möchte, dass das offene Angebot für Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 19 Jahren ein falsches Klientel anlockt oder der Schulhof jeden Morgen einem Schlachtfeld gleicht.

Unterstützung von Jugendzentren

Man wolle einen Ort der Integration und Toleranz schaffen, an dem Kinder und Jugendliche ihr Potenzial erkennen und entfalten können, sagt Georg Jöres. Ob nun im Bereich der Kunst, Musik, Theater, Technik oder der neuen Medien. Auch wolle man mit dieser Einrichtung Jugendliche erreichen, die sich von den bereits bestehenden Angeboten in der Stadt nicht angesprochen fühlen. Deshalb schaffe man auch keine Konkurrenz, sondern ein ergänzendes Angebot.

Die anderen Jugendeinrichtungen in Mülheim scheinen Jöres und Schuhknecht überzeugt zu haben. So haben sowohl die Arbeitsgemeinschaft Offene Türen (Agot), in der alle offenen Jugendeinrichtungen in der Stadt zusammengeschlossen sind, und auch das CVJM angekündigt, bei der Etablierung des Cafés Ziegler zu helfen.