Mülheim. . Stadt, Wirtschaftsförderung und vier Mülheimer Unternehmen werben auf der Expo Real. Es geht um das Thema Revitalisierung und neue Lebensräume .

  • Die Stadt und vier Unternehmen sind auf der Expo Real in München vertreten
  • Gesucht werden Investoren unter anderem für die weitere Ruhrpromenade
  • NRW-Minister Groschek besichtigt Innovation beim Mülheimer Geohaus

Unter dem Thema „Neue Lagen“ präsentiert sich in diesem Jahr die Wirtschaftsmetropole Ruhr auf Europas größter Immobilien-Messe für Investoren, der Expo Real in München. Es geht um die Revitalisierung von Flusslandschaften und um neue Lebensräume wie Lebensqualitäten – etwa entlang der Ruhr. Sechs Aussteller aus Mülheim werden vor Ort sein, um für sich und die Stadt zu werben.

Neue Lagen, dafür steht der Wandel der Ruhrpromenade, der seit nunmehr zehn Jahren im Gange, aber noch längst nicht abgeschlossen ist. Nach dem Umbau des ehemaligen Stadtbades, dem Neubau von Kondor Wessels und dem neuen Quartier vom Mülheimer Wohnungsbau soll nun das nächste Areal zwischen dem Radschnellweg und der Konrad-Adenauer-Brücke entwickelt und vermarktet werden. Auch dort schwebt den Stadtplanern ein Mix aus Wohnen, Arbeiten, Handel und Freizeit vor.

Investoren werden für das 9000 Quadratmeter große Gelände gesucht. „Der Umbau unserer Innenstadt bietet nachhaltig gute Investitionsmöglichkeiten für Investoren aus unserer Stadt, aber auch von außerhalb“, wirbt OB Ulrich Scholten.

Überregionale Projektentwickler

Eine „neue Lage“ ist auch an der Weseler Straße entstanden, nachdem dort die Schrottverwertung der Firma Jost eine 31.000 Quadratmeter große Fläche verlassen und sich im Hafen am Wasser angesiedelt hat. Die Wirtschaftsförderung unterstützt die Firma Jost bei der Vermarktung und hält in München Ausschau nach Interessenten. „Für uns ist die Expo Real eine sehr effiziente Möglichkeit, überregionale Projektentwickler und Investoren für die aktuell zu vermarktenden Gewerbeflächen anzusprechen und zu gewinnen“ erklärt der Chef von Mülheim & Business, Jürgen Schnitzmeier. Ein Gewerbe, das sich mit Wohnen in direkter Nachbarschaft verträgt, wird für die Weseler Straße gesucht.

Auf der Suche sind auch die Chefs vom Mülheimer Wohnungsbau, Frank Esser und Jürgen Steinmetz, für letzte freie Flächen im Ruhrquartier, wo gut 100 Wohnungen, mehrere Arztpraxen, Handels- und Gastronomieflächen entstanden sind. Viele Vakanzen gibt es jedoch nicht mehr, von zehn Prozent ist die Rede.

Mit einem interessanten Projekt ist diesmal wieder das Unternehmen „Geohaus“, das seinen Sitz am Rathausmarkt hat, in München vertreten. Der geschäftsführende Gesellschafter Otmar Schuster und sein Team werden das „Building Information Modelling“ (BMI) vorstellen.

Wertvoll für Planungsprozesse

In diesem System werden von einem Gebäude von Beginn an quasi bis zu einem Abbruch in ferner Zeit sämtliche Daten, Zeichnungen, grafischen Interaktionen und Bilder erfasst. Vermesser, Architekten, Bauleiter, Bauherren, Besitzer, später mal Facility-Mananger fassen in dem System alles Wichtige und Wissenswerte zusammen. „Je nach Bedarf“, so Schuster, „können an Schnittstellen in dem System Architekten, Ausrüster oder auch Verwaltungen Daten zu dem Objekt abrufen.“

Daten über die Topografie des Geländes, über die Vermessungen oder über Bodenrechte fügt das Geohaus ein, das auch an der Entwicklung der Software beteiligt war. „Das System“, erklärt Schuster, „ist für viele Planungsprozesse sehr wertvoll.“ Zum Beispiel: Werden an einer Stelle am Gebäude Veränderungen vorgenommen, werden die Auswirkungen an allen anderen Stellen mit berechnet und dargestellt. Michael Groschek, NRW-Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr, will sich die Projektsteuerung mittels BIM bei „Geohaus“ in München anschauen.

Neue Lagen mit Containern erschlossen

Ein Neuling im Mülheimer Team ist der niederländische Eigentümer des 20 Hektar großen Gewerbegebiets mit Büro-, Lager- und Industriegebäuden an der Mellinghofer Straße, dem Siemens-Standort. Geneba Industrie Park ist einer der größten Gewerbeflächenanbieter der Stadt. Geneba will wachsen, in München sucht Manager Patrick Frank Kunden für Mülheim.

Mit ihrem Hochschulbau aus über 800 Containern hat die Imoba Immobilien GmbH in Styrum bereits neue Lagen erschlossen. Nach der Hochschule Ruhr West nutzt derzeit die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung das Container-Dorf. Inhaber Thomas Wohlfarth und Theo Höckesfeld nutzen die Immobilienmesse, um weitere Geschäftsbeziehungen zu knüpfen – und neue Lagen zu gestalten.