Mülheim. . Musik-, Theater-, Tanzdarbietungen gehören zur Jubiläumsveranstaltung wie der Blick zurück zu den Anfängen der Freilichtbühne.

  • Die Freilichtbühne blickt bei einem bunten Fest auf 80 Jahre zurück
  • Musik, Theater und eine Lichtshow lassen die Herzen höher schlagen
  • Verein managt die Anlage und setzt seit Jahren auf freiwillige Spenden

Majestätische Klänge aus Schuberts achter Symphonie erfüllen zu nächtlicher Stunde die Mülheimer Freilichtbühne. Passend zur Musik hüllen große Scheinwerfer das Amphitheater und den Park in bunte Farben. Rote Lichter huschen über die Bäume, Blau legt sich auf die Steine und Gräser. Die zahlreichen Gäste, die am Freitagabend zum großen Fest zum 80. Geburtstag des Freilichttheaters, wenige hundert Meter südlich des Kirchenhügels, gekommen sind, staunen und genießen.

Einige halten das Spektakel mit Handys fest, andere genießen das bunte Finale des Fests Händchen haltend. Es ist der passende Abschluss eines Abends, der mit abwechslungsreichem Programm und einer Reise in die Geschichte der Veranstaltungsstätte die Herzen höher schlagen ließ.

Rückblick: Die Sonne ist gerade hinter den Bäumen verschwunden, als das Programm beginnt. Das Theater ist gut besucht, noch immer pilgern zahlreiche Gäste herbei, bahnen sich ihren Weg vorbei an einem Artisten auf Stelzen, der alle herzlich begrüßt, zum Theater. Der Chor Cantamus eröffnet das bunte Programm, und dann richtet sogar Hannelore Kraft ein Grußwort an die Gäste, wenn auch nur per Videobotschaft. Schließlich tauchen die Gäste dann ein in die lange Geschichte der Freilichtbühne. Während Mülheimer mit besonderem Bezug zur Freilichtbühne ganz persönliche Erinnerungen vortragen, werden Bilder des Theaters auf eine Leinwand projiziert.

Ehemaliger Steinbruch

„Uns war es wichtig, heute vieles aus der Vergangenheit Revue passieren zu lassen“, erklärt Peter-Michael Schüttler. Er gehört zum Verein Regler Produktion, der sich seit 2003 für die Veranstaltungen auf der Bühne verantwortlich zeigt. Ebenso wichtig sei dem Verein, dass vieles aus eigener Hand gemacht wird – und die Veranstaltung kostenlos ist. „Unser Motto ist schon immer: Kultur aus dem Hut“, sagt er. „Bei unseren Events gibt jeder Gast, was er kann.“ Auch an diesem Abend wird daher fleißig für den Verein und die Freilichtbühne gespendet.

Das Programm hat es in sich, neben der Geschichte des Theaters, das in einem ehemaligen Steinbruch liegt, begeistern Musik-, Theater-, Tanzdarbietungen von lokalen Künstlern: Die Sänger Rolo Sterges und Klaus Vanscheidt sorgen unter dem Motto „With a little help from my friends“ für Stimmung und dafür, dass die Gäste ordentlich mitsingen. Die Rollstuhl-Fahrer „Die Spezialisten“ begeistern ebenfalls mit ihrer Show, bei der sie zeigen, dass man auch mit einem Rolli beweglich und lustig sein kann.

Mit buntem Licht

Die Besucher sind zufrieden. „Ich bin schon oft hier gewesen. Das Programm ist immer gut. Dass ich heute zum Jubiläum herkomme, war da selbstverständlich“, sagt Benno Licht aus Broich. „Ich mag die Atmosphäre hier und finde es schön, dass es in Mülheim einen solchen Schauplatz gibt“, sagt er weiter.

Die Stimmung bleibt die ganze Zeit über sehr gut. Es gibt Applaus, es wird gelacht und gejubelt. Als das Finale ansteht, ist es dann aber ganz still. Stefan Bevermeier sitzt an der Lichtorgel. Während Schuberts Klassiker aus der Konserve schallt, untermalt er die Symphonie per Tastendruck mit buntem Licht. „Ich habe die große Ehre, praktisch mit Schubert zu spielen“, sagt er augenzwinkernd. Als die letzten Klänge verhallen und es langsam dunkel wird im Park, sind sich Veranstalter und Gäste einig: Das Fest war ein voller Erfolg.