Mülheim.. Die Flächen rund um die Schulgebäude an der Mülheimer Schlägel- und Meißelstraße könnten laut Verwaltung für eine neue kleine Siedlung genutzt werden.
Ein neues kleines Wohnquartier könnte in den nächsten Jahren an Eisen- und Meißelstraße entstehen. Die Stadtverwaltung hat einen neuen möglichen Bebauungsplan ausgearbeitet, der in den politischen Gremien jetzt beraten werden soll. Sieben Doppelhäuser und drei Reihenhäuser sind in dem Entwurf vorgesehen – sowie eine Grünfläche, die als Begegnungsort für Anwohner und Spielraum für Kinder dienen soll.
Hintergrund ist folgender: In einem früheren Bebauungsplan von 1970 war das Gelände zwischen Schlägel-, Meißel-, Eisen- und Hammerstraße als sogenannte „Gemeinbedarfsfläche“ und nicht für Wohnbebauung vorgesehen, zu dem ursprünglich geplanten Ausbau der dort befindlichen Schulen ist es jedoch nie gekommen. Im Gegenteil: Das Gebäude an der Schlägelstraße 5 wird nicht mehr schulisch genutzt, dort ist jetzt die Kita „Regenbogenland“ ansässig. Auch der Schulstandort Meißelstraße soll mittelfristig aufgegeben werden.
Die Gebäude (dazu zählt auch eine Turnhalle) und die Flächen vor Ort werden für eine anderweitige bauliche Nutzung, zum Beispiel zu Wohnzwecken, frei.
In der Siedlung rund um das betreffende Gebiet gibt es schon Doppel- und Reihenhäuser, aber auch Siedlungsbauten und drei Hochhäuser, eine Nachverdichtung durch ähnliche Häuser biete sich also an, meint die Verwaltung.
Weil noch nicht feststeht, wann der Schulstandort Meißelstraße aufgelöst wird, würde eine Bebauung des betreffenden Areals wohl abschnittsweise erfolgen. In der Vorlage der Verwaltung heißt es: „Zunächst könnten der brachliegende Schulhof an der Eisenstraße und der dortige Bolzplatz bebaut werden, nach Aufgabe des Schulstandortes Meißelstraße auf dem Hof direkt neben dem Schulgebäude dann drei Reihenhäuser entstehen.“
Sportplatz erhalten
Das Haus selber – ein alter Backsteinbau -- steht unter Denkmalschutz. Es ist bisher angedacht, die Räume Künstlern zur Verfügung zu stellen.
Ob und wie lange die Turnhalle an der Eisenstraße noch benötigt wird, ist ebenfalls noch offen. Wird sie aufgegeben, könnten dort weitere Doppelhäuser platziert werden. Die Spiel- und Sportflächen, die an der Eisenstraße durch die Bebauung wegfallen würden, sollen durch Grün- und Spielflächen kompensiert werden, die im Innern der Siedlung angelegt werden.
Vorgesehen ist laut Entwurf der Planer auch, einen Teil der Verkaufserlöse zur Aufwertung anderer Spiel- und Sporteinrichtungen im Plangebiet zu verwenden. Zwischen Eisen- und Moritzstraße etwa gibt es einen großen Spielplatz.
Ein Zweiteffekt der neuen Pläne: Weil man durch den Verkauf der Grundstücke einiges Geld einnehmen würde, könne man den Sportplatz Von-der-Tann-Straße halten. Mit dessen Aufgabe sollte ursprünglich einmal der Bau der Bezirkssportanlage an der Hardenbergstraße mitfinanziert werden.
Umstrukturierung lange im Gange
Die Umstrukturierung der Styrumer Schullandschaft ist ein Prozess, der schon lange im Gange ist und mit Aufgabe der Dependance Meißelstraße erstmal ein Ende findet. Dann gibt es nur noch zwei Grundschulstandorte im Stadtteil – die GGS an der Zastrowstraße und die GGS an der Augustastraße.
Letztlich entscheidet der Planungsausschuss (20. 9.), ob vor Ort anderes Baurecht geschaffen wird. Zuvor beraten Sportausschuss, BV 2 und Finanzausschuss. Die Öffentlichkeit soll im Falle eines Falles frühzeitig beteiligt werden. Die Unterlagen hängen dann für vier Wochen im Technischen Rathaus aus.