Mülheim. . An der A40 in Mülheim Dümpten ist es Laut. Doch wenn es nach dem Bundesverkehrswegeplan geht soll sich das mit dem Ausbau der Autobahn ändern.
- Mit dem Ausbau der A40 soll auch der Lärmschutz verbessert werden
- In Dümpten leiden Anwohner zum Teil massiv unter dem Verkehrslärm
- Der SPD-Bundestagsabgeordnete Arno Klare geht von fünf Meter hohen Wand aus
Philip Camphausen wohnt schön: Da, wo sein Haus steht, knickt der Damaschkeweg ab, führen Spazierwege in ein grünes Tal. Dahinter – unüberhörbar – verläuft die A40. Vor fünf Jahren hat der Polizeibeamte das Haus in Dümpten gekauft, da war die Autobahn längst da. „An den Verkehrslärm, dieses Dauerrauschen der A40 gewöhnt man sich nicht“, sagt der 32-Jährige rückblickend.
Aber: Er lebe gerne in Dümpten und wolle daran mitwirken, den Stadtteil zu verbessern. Deshalb will er jetzt alles daran setzen, dass der Lärmschutz im beschlossenen Bundesverkehrswegeplan zum sechsspurigen Ausbau der A40 nicht auf der Strecke bleibt. Deshalb hat sich Philip Camphausen an die örtlichen Parteien gewendet und um Unterstützung gebeten. Jetzt kam der Mülheimer Bundestagsabgeordnete Arno Klare (SPD) zu einem Ortstermin vorbei und hatte Zahlen im Gepäck: „Hier fahren täglich rund 85.000 Fahrzeuge vorbei – in jeder Richtung.“
Lärmschutz kommt zum Ausbau
Am Treffpunkt, vor dem Haus von Camphausen am Damaschkeweg ist das deutlich zu hören. „Was ist bei dem angepeilten Ausbau an Lärmschutz geplant“, wollte der Dümptener von dem Bundestagsabgeordneten wissen. „Wenn dieser Ausbau kommt, dann kommt auch optimaler Lärmschutz“ so Klare. Nach aktuellem Stand bedeute das eine fünf Meter hohe Lärmschutzwand, die oben nach innen gekrümmt sei, so dass beinahe ein Tunnel entstünde, der den Krach von Autos und Motorrädern einfangen soll, skizzierte der Bundespolitiker und ist überzeugt: „Dann hört man hier nichts mehr.“. Das Bollwerk rücke im Fall des Damaschkeweges durch die Verbreiterung der Fahrbahn etwa fünf Meter auf die Häuser zu – in das grüne Tal hinein. Der bestehende, derzeit bepflanzte Wall würde eingeebnet, so Klare. Für Philip Camphausen eine gute Lösung. Grün sei zwar schön, leiser aber wichtiger.
Der Dümptener mit seinem Zuhaus, das gute 150 Meter entfernt von der Autobahn liegt, ist so gesehen noch einer der weniger schweren Fälle, machte der Bundestagsabgeordnete deutlich. Arno Klare: „In Styrum wird es weitaus schwieriger, denn da liegen einige Häuser unmittelbar an der A40. Das werden Problemfälle, denn die müssen aus ihren Häusern raus.“
Auch Styrum und Heißen betroffen
Ähnlich sei es in Heißen: Wie kann der Ausbau entlang des Rhein Ruhr Zentrums funktionieren, was wird mit der Haltestelle Eichbaum, wohin generell mit der U18, wirft Klare weitere Fragen auf, die der geplante sechsspurige Ausbau der A40 ins Rollen bringt.
Auch in Dümpten gibt es weitere Engstellen: Das Grundstück der Rettungswache der Johanniter Unfallhilfe an der Straße Denkhauser Höfe etwa grenzt unmittelbar an den Autobahnwall. „Wir haben erst 2008 die hintere Halle gebaut, die wir für Fahrzeuge des Katastrophenschutzes brauchen“, skizziert Dienststellenleiter Jens Ohligschläger. Die Wagen hätten einen großen Wenderadius, so Ohligschläger, so dass auch eine Fläche zum Rangieren vor der Halle nötig sei. Auf der Fläche steht jetzt Arno Klare, hinter ihm rauscht der Verkehr, und sagt: „Dass hier noch ein Meter wegfallen soll, kann man sich nicht vorstellen.“ Ein weiterer Fall also, der mit Blick auf den sechspurigen Ausbau geprüft werden müsse, sagt der SPD-Mann und blickt in die Zukunft: „Es wird noch dauern, bis hier die Bagger rollen.“ Seine Prognose für die Umsetzung der A40-Planung im Bundesverkehrswegeplan lautet: „Das wird auf jeden Fall in den nächsten zehn Jahren realisiert.“