Holthausen. .

Die neue „Villa Stöpsel“ am Oppspring 50 könnte eigentlich auch Villa Kunterbunt heißen, denn bunte Kleckse auf den Türen sollen den Knirpsen hier Orientierung bieten. Jede Kita-Gruppe trägt den Namen einer Farbe (von Rot über Orange bis Lila), und diese Farbe spielt bei der Gestaltung des jeweiligen Gruppenraumes eine wichtige Rolle.

Ein Jahr lang war das Gelände an der Ecke Tilsiter Straße/Oppspring eine Baustelle. Der alte Bungalowbau, in dem zuletzt eine Ballettschule und die verlässliche Randstundenbetreuung für die Hölterschule („Stöpsel light“) untergebracht waren, wurde abgerissen und ein zweistöckiges und farbenfrohes Gebäude gebaut. Hier werden ab nächsten Dienstag 95 Kinder spielen, basteln, malen, essen, schlafen und herumtoben. Die Kindertagesstätte Stöpsel, die jahrelang an der Tilsiter Straße 71 beheimatet war und nur zwei Gruppen umfasste, ist erheblich gewachsen – auf nunmehr sechs Gruppen, die von 25 Mitarbeitern (darunter zwei Servicekräften) betreut werden.

Zu den Kids von der Tilsiter Straße sind die Mädchen und Jungen aus dem ehemaligen evangelischen „Raadthäuschen“ an der Parsevalstraße (wurde aufgegeben) gestoßen – das macht 57 Kita-Zwerge. „Ganz neu hinzugekommen sind außerdem noch 38 Kinder“, berichtet Vanessa Opua, Geschäftsführerin von Stöpsel e.V.. Fünf der sechs Gruppen werden altersgemischt (1 bis 6 Jahre) geführt, darüber hinaus gibt es eine „Nestchen-Gruppe“, in der zwölf Winzlinge (0 bis 3 Jahre) von vier Erzieherinnen umsorgt werden. „Unser jüngstes Kind ist sechs Monate alt“, sagt Kita-Leiterin Silke Baumert.

Familien, die einen der 57 Ü-3- und 38 U-3-Plätze ergattern konnten, haben Glück gehabt. Denn: Insgesamt gab es für das gerade begonnene Kindergartenjahr 160 Anmeldungen (für 38 freie Plätze), auch in 2017/18 wird es nicht besser sein. Nur 22 Kinder wechseln dann zur Schule, es gibt aber schon jetzt 100 Interessenten, die nachrücken möchten. „Wir arbeiten auch inklusiv, haben bis jetzt aber nur ein Kind mit Förderbedarf bei uns, gerne würden wir weitere aufnehmen“, erklärt die Kita-Leiterin.

Die „Villa Stöpsel“ setzt – anders als die städtischen Einrichtungen – auf das Gruppen-Prinzip und arbeitet nicht nach dem Early Excellence-Programm. „Es wird aber einige gruppenübergreifende Angebote geben wie Vorschulförderung, Wassergewöhnung, altersgerechtes Turnen oder Experimentieren“, so Silke Baumert. Eine schöne Turnhalle mit toller Nestschaukel gibt es im Obergeschoss ebenso wie eine Forscherwerkstatt. Jede Gruppe verfügt ansonsten über einen Gruppenraum (rund 41 m²) mit eigener Kinderküche, einen Schlaf- und Ruheraum sowie ein individuell eingerichtetes Nebenzimmer. Geplant hat die Villa mit 1047 m² Nutzfläche Marc Eller, ein Architekt aus Düsseldorf, der sich auf Kindergärten spezialisiert hat. Er hat auch Küche (Essen vom Caterer), Personalraum, Lager, etc. eingeplant. Gebaut wurde die schöne Kita in Gelb-Weiß-Orange vom Mülheimer Unternehmen Riedel Grundbesitz, das das Gebäude an Stöpsel vermietet hat. Auch der schattige Garten wurde sorgsam geplant. Es gibt einen Ü-3-Bereich mit vielen Spiel- und Klettergeräten und sogar einem Trampolin sowie ein U-3-Areal, in dem alles eine Nummer kleiner ist. Alle Kinder können einen Erlebnispfad und eine Bobbycar-Strecke nutzen.

Ungewöhnlich: In der „Villa Stöpsel“ gehören zwei männliche Mitarbeiter zum Team. „Das ist sehr erfrischend, wir haben schon bei Hospitationen im Vorfeld gemerkt, dass die Kinder an den Männern kleben, weil sie irgendwie anders sind als wir Frauen. Die Jungs wollen natürlich mit ihnen raufen.“