„Man ist immer mittendrin“, das ist es, was Inga Dorothea Schlemmer an Familienbildung so gefällt, nah dran sein am Familienleben und an gesellschaftlichen Entwicklungen. Sie ist die neue Leiterin der Evangelischen Familienbildungsstätte. 1998 kam die Diplom-Sozialpädagogin als Fachbereichsleiterin an die Familienbildungsstätte auf dem Kirchenhügel; ins beginnende neue Semester startet sie als Chefin der Einrichtung des Kirchenkreises. „Ganz so neu ist die Rolle aber gar nicht“, sagt Schlemmer – seit kurzer Zeit war sie ja bereits kommissarische Leiterin.

Ende August beginnt das neue Semester mit 222 Kursen. Gerade gilt es, die Planung für 2017 abzuschließen. Neben Dauerbrennern im Programm werden auch Beiträge zum Reformationsjubiläum 2017 dabei sein. „Bildung war ja ein großes Anliegen der Reformatoren um Luther und Melanchthon. Es ist wichtig, dass wir unser Engagement in Sachen Bildung wachhalten und immer wieder aktualisieren. Das ist ein tolles Betätigungsfeld für unsere Kirche“, betont sie.

Als Leiterin will sie den Kontakt zu lokalen und regionalen Kooperationspartnern im Blick haben, auch Gremienarbeit und Interessenvertretung auf Landesebene spiele eine Rolle. „Es werden oft überörtlich Konzepte entwickelt. Und es ist spannend daran mitzuarbeiten, aber nicht alles, was in Düsseldorf oder Köln funktioniert, kann man eins zu eins für Mülheim übernehmen.“ Eine weitere Aufgabe, der sie sich stellen will: „Wir möchten Familienbildung für alle machen, nicht nur eine Zielgruppe, nicht nur bestimmte Milieus ansprechen.“ Dazu gehöre auch die Herausforderung, familienfreundliche Gebühren anzubieten. In Zukunft werde man sich auch auf das spontaner werdende Entscheidungsverhalten der Kursteilnehmenden einstellen müssen. „Die Kurse werden immer kurzfristiger gebucht und es wird auch häufiger gewechselt.“ Die Leiterin lobt das Engagement der rund 130 Kursleitenden: „In den Kursen lebt nicht zuletzt durch die Begeisterungsfähigkeit der Dozenten ein tolles Gemeinschaftsgefühl.“