Comedy, Clownerie, Akrobatik und jede Menge Musik erwartet die Besucher des Stage Festivals, das ab dem morgigen Donnerstag für vier Tage (jeweils ab 18 Uhr) in die dritte Runde geht. Programmmacher Gert Rudolph hat in Kooperation mit dem städtischen Kulturbetrieb wieder 20 interessante Künstler aus dem In- und Ausland gebucht, die für die Gage auftreten, die das dann sicherlich begeisterte Publikum in den Hut wirft, der nach jedem Auftritt rumgeht.
Das Kleinkunstfestival ist um eine weitere Attraktion reicher, denn der Verbund Kreativer, der sich Mülheimer Machart nennt, wird rund um die kleine Bühne seine Produkte feilbieten. Die Angebotspalette der 17 Stände reicht (Freitag bis Sonntag 18 bis 22 Uhr) von Schmuck über Leder bis zu Ton, Kettensägen-Kunst und Gesponnenem, wobei die Wolle aus dem Witthausbusch verarbeitet wird. Der Kreis hatte sich im vergangenen Jahr erstmals bei Art Square an der Schloßstraße getroffen und ursprünglich versucht, das Ladenlokal weiterzuführen, was nicht klappte, aber die Beteiligten hatten Lust auf einen weiteren Markt, wie Bea Wippich und Uta Siemer gestern erläuterten.
Für den Donnerstag empfiehlt Rudolph die Solo-Akkordeonistin Cathrin Pfeifer (20 Uhr), die das Balginstrument ideenreich, virtuos und voller Vitalität an seine Grenzen treibt, wobei sie vor elektronischen Effekten mit Loops und Verfremdungen nicht zurückschreckt. Die Berlinerin hat über 20 Jahre Bühnenerfahrung, macht Filmmusik („Nachtgestalten“) ebenso wie Theater („Mutter Courage“), Rock und Weltmusik aus Afrika und Brasilien. Ein außergewöhnliches Erlebnis also. Vorher singt „The Strange Man“ (19 Uhr), Mitglied von „The Bombastics“, die schon wiederholt auf der Freilichtbühne standen, Minimal-Blues zur Ukulele, wobei zwei, drei Akkorde genügen. Frauenpower mit dem Trio „Passe-Pieds“ beschließt ab 21.30 Uhr den Abend. Sie begeistern mit Luftartistik und Akrobatik, die die Erwartungen brechen.
Am Freitag (19 Uhr) gehört die Bühne wieder La Signora, der Schwarzen Witwe der Volksbelustigung. Die Gäste von Carmela de Feo sind in diesem Jahr Bert & Roy sowie Klaus Renzel. Letzterer wird erklären, dass Ludwig van Beethoven bei AC/DC sein Gehör eingebüßt hat und nach wohl frustrierenden Erlebnissen von Freejazzkonzerten seine Klaviersonaten schrieb – oder so ähnlich.
Gefühlvoller Sound
Höhepunkt am Samstag ist für Rudolph der energiegeladene Auftritt der britischen Powerfrau Lizzy Emeh (20 Uhr), die zur Eröffnung der Paralympics einem größerem Publikum bekannt wurde und in England Kultstatus erreicht habe. Auf „Heart’n’Soul“ mixt sie Jazz, R & B und Soul zu einem einzigartigen gefühlvollen Sound. Mika präsentiert zuvor Zauberei, die das Publikum gleichermaßen zum Lachen und Staunen bringt, und hinterher bietet Jochen Falk als virtuoser Clown Musikcomedy mit der Klarinette unter dem Titel „Betreutes Lachen“. Am Sonntag zeigt Boris Bronski clowneske Maskenfiguren aus Traum und Wirklichkeit (19 Uhr) und das niederländische Duo Jaap Slagman öffnet um 20 Uhr seine komische Reisekiste.