Mülheim. . Gemeinsam in die Pedale treten beim Fahrradgottesdienst in der Styrumer Immanuelkirche mit anschließender Radtour.

Mit dem Fahrrad zum Gottesdienst – eine ungewöhnliche Aktion hat am Sonntag großen Anklang gefunden. „Ja mir san mim Radl da!“ lautete das Motto eines Fahrrad-Gottesdienstes in der Styrumer Immanuelkirche an der Kaiser-Wilhelm-Straße.

Und so klingelten die gut gelaunten Radfahrer erst einmal laut, als sie vor dem Gotteshaus ankamen. Pünktlich um 11 Uhr begrüßten Pfarrerin Esther Kocherscheidt und Pfarrerin Gundula Zühlke von der Lukaskirche ihre Gäste in der Kirche. Eine halbe Stunde zuvor trafen sich die Gemeindemitglieder von der Johanniskirche an der Aktienstraße und der Evangelischen Kirche in Dümpten an der Oberheidstraße und radelten von dort aus nach Styrum.

Der Glaube hat zwei Räder

Großes Staunen herrschte gleich zu Beginn des Gottesdienstes, als die beiden neuen Presbyter Uwe Severin und Elfi-Nora Pollex auf dem Tandem in die Kirche fuhren und offiziell in die Gemeinde eingeführt wurden. Passend dazu trällerten alle die erste Strophe zu „Ja mir san mim Radl da!“

Auch in der Ansprache von Pfarrerin Esther Kocherscheidt ging es symbolisch um das Thema Radfahren. Der Glaube habe zwei Räder. Das Vorderrad sei der Kontakt zu Gott, das Hinterrad die Gemeinschaft mit anderen Menschen. In der Gemeinde trete man gemeinsam in die Pedale und lege sich auch gemeinsam in die Kurven. Während die einen besser lenken könnten, würden die anderen besser treten, so die Pfarrerin. Die Idee zu dem ungewöhnlichen Gottesdienst hatte Küster Günter Dluziak, der selbst leidenschaftlich gerne mit seinem Drahtesel unterwegs ist. „Unser Küster war Feuer und Flamme für die Idee und er träumt noch von ganz anderen Touren, zum Beispiel an den linken Niederrhein“, berichtete Pfarrer Michael Manz mit einem Augenzwinkern.

Weitere Aktivitäten im Blick

Pfarrer Manz, der Anfang 2014 nach 20 Jahren die Heißener Friedenskirche, die geschlossen wurde, verlassen musste und nach Styrum in die Lukaskirchengemeinde gewechselt war, beschreitet in Mülheim durch manche kirchenuntypische Aktion wie Public Viewing zu Fußball-Großereignissen oder Gemeindefeste mit Menschenkickerturnieren ausdauernd neue Wege. Weitere Aktivitäten hat der Seelsorger schon im Blick: „Wir treffen uns einmal im Monat mit allen drei Gemeinden zu einem gemeinsamen Gottesdienst, da sind besondere Aktionen natürlich willkommen.“

Nach dem Gottesdienst ging es auf eine rund 25 Kilometer lange Radtour Richtung Duisburger Innenhafen. Zum Abschluss der Aktion trafen sich alle Radler wieder an der Immanuelkirche und ließen den Mittag beim gemeinsamen Grillen ausklingen.