Selbeck. .

Der Container neben dem Schulgebäude an der Karl-Forst-Straße wurde 1973 errichtet und eine Zeit lang als Schulpavillon genutzt. Später, in den 80ern, zog dort eine Arztpraxis ein. Weil diese jetzt wieder auszieht, schlug die CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung 3 vor, den Container wieder der Schule zuzuschlagen. Er könne möglicherweise interessant sein „für die Betreuung von Schülern nach Unterrichtsende“.

An der Selbecker Grundschule – einem Teilstandort der Oemberg-schule – gibt es zurzeit nur die Verlässliche Betreuung bis 13 bzw. 14 Uhr, einen Offenen Ganztag dagegen nicht. „Bei der Größe der Schule ist das nicht machbar. Man braucht um die 20 Teilnehmer pro Jahrgang, sonst bekommt man ja gar keine Landesförderung“, sagt Uwe Alex, Leiter des Schulverwaltungsamtes. Nach derzeitiger Bedarfsplanung gehe die Verwaltung davon aus, dass die Zahl der Schulneulinge in den nächsten Jahren jeweils bei rund 20 Kindern liege – auch unter Berücksichtigung möglicher Neubaugebiete. „Und einen OGS-Platz braucht nur ein Teil der Familien.“

Außerdem werde es ab kommenden Schuljahr voraussichtlich eine Nachmittagsbetreuung geben. Auf privater Basis sollen dann bis zu 15 Kinder im katholischen Gemeindehaus an der Kastanienallee betreut werden. Der Landschaftsverband Rheinland habe eine Genehmigung hierfür in Aussicht gestellt. „Dem Bedarf an Betreuungsplätzen in Selbeck werden wir damit erstmal ganz gut gerecht“, so Alex. Nicht möglich sei es dagegen, den alten Pavillon zu Betreuungszwecken zu nutzen.

„Das Ding ist undicht, schimmelt vor sich hin und kann nicht mehr saniert werden“, sagt Frank Buchwald, Leiter des Immobilienservice. Es gebe Mängel an der Dachhaut. An den Fenstern und Innenwänden seien Feuchtigkeitsmängel festgestellt worden. Die Beheizung erfolge noch über einen Nachtspeicherheizkörper, führte Uwe Alex in der letzten BV-Sitzung aus. Für eine Nutzung als Betreuungsgebäude müsste der jetzige Grundriss völlig verändert werden. Und da in der Praxis auch Röntgenuntersuchungen stattfanden müsste man den Pavillon auf Strahlenbelastung prüfen. All das sei einfach auch viel zu teuer.

Schon bei den letzten Prüfungen und Mietvertragsverlängerungen (2012 und 2014) habe man realisiert, dass eine Instandsetzung des Containers nicht mehr sinnvoll sei. „Das führte zu einer Mietminderung. Der Arzt verpflichtete sich im Gegenzug dazu, die Bauerhaltung selber durchzuführen. Wir haben keine Bauerhaltungsmittel mehr eingesetzt“, erläutert Buchwald.

Der Immobilienservice möchte den Container am liebsten sofort abreißen und das Grundstück veräußern. Es handelt sich um eine Fläche von 850 Quadratmetern, die man parzelliert verkaufen könne. Wohnbebauung ist an der Stelle denkbar – sie müsse sich allerdings den Häusern ringsum anpassen, so der Chef des Immobilienservice. Für schulische Zwecke jedenfalls brauche man das Grundstück in Zukunft nicht.

In der Bezirksvertretung 3 war man sich letztlich einig, dass die Sanierung wohl keinen Sinn mache.