Mülheim. . Skulpturen und Gemälde vereint der Sommersalon der Galerie Fox. Ab Samstag, 25. Juni, stellen dort Hilke Turré und Uschi Lüdemann aus.
Wollte man Gemeinsamkeiten finden zwischen den Skulpturen und den Gemälden, wäre die Abstraktion eine verbindende Parallele: Bildhauerin Hilke Turré und Malerin Uschi Lüdemann setzen auf effektvolle Reduktion und eröffnen dadurch dem Betrachter Assoziationsräume. Werke beider Künstlerinnen sind ab dem heutigen Samstag beim „Sommersalon“ in der Galerie Fox zu sehen.
Hilke Turré selbst mag das Wort „Rückbesinnung“ nicht verwenden. Verständlich – als Künstlerin will sie natürlich immer vorangehen und nicht zurückblicken. Dennoch greift sie für ihre neuesten Arbeiten auf Stahlgerüst zurück, ein Material, mit dem sie bereits in den Neunzigerjahren arbeitete. Ihre auf das Wesentliche reduzierten Menschenbilder, die stets so filigran und glatt daherkamen, erhalten so eine neue, raumgreifendere Komponente. Stahlblech, Jute, gebrannter Ton und Knochenleim lässt sie nun „in einen Dialog treten“, kreiert Torsi, die wie ein Kokon aufbrechen, ja, scheinbar gar aufplatzen und dabei mehrere Schichten freilegen. Hilke Turré selbst nennt „das sich in den Raum Durchsetzen“ als wichtigen Teil ihrer neuesten Werke, die durch die Materialien im Vergleich zu ihren Skulpturen aus Bronze auch eine neue Farbigkeit erhalten.
Ausstellungseröffnung
Der Sommersalon wird am Samstag, 25. Juni, von 15 bis 18 Uhr eröffnet. Die Künstlerinnen sind beide anwesend.
Die Ausstellung selbst ist bis zum 30. September in der Galerie Fox, Liverpoolstraße 15, zu sehen, immer freitags von 14 bis 16 Uhr, samstags von 12 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung.
Ausnahme ist die Zeit vom 1. bis 15. Juli, dann kann die Galerie nur nach vorherigen Terminabsprache besichtigt werden: 37 87 734.
Es ist eine Weiterentwicklung, die mit dem von ihr Gewohnten bricht, die Hilke Turré selbst als riskant empfand. Galeristin Ricarda Fox berichtet jedoch von Betrachtern, bei denen die Werke Assoziationen zum aktuellen Weltgeschehen weckten, die sich an Flüchtlingsleid und Kriege erinnert fühlten. Für sie ist das ein Beleg der Inspirationskraft dieser Kunst.
Uschi Lüdemann hingegen arbeitet in Öl. Erstmals sind ihre Gemälde in der Galerie Fox zu sehen. Gegenstandslos ist die Malerei der Künstlerin, die in Düsseldorf bei Joseph Beuys studierte. Material und Motiv ist allein die Farbe. Und dennoch, räumt auch Galeristin Ricarda Fox ein, lassen sich die Assoziationen, die das Betrachten ihrer Arbeiten auslösen, nicht verhindern: Wie ein Sonnenaufgang am Horizont spannt sich die Farbe da über die Leinwand, die „Flächen unregelmäßigen Ausmaßes“ wirken wie abstrakte Landschaften. „All das soll es nicht sein“, betont Ricarda Fox, doch die Fantasie wird dennoch angeregt.
Als „verwundbar und brüchig, intensiv und fragil“ beschreibt Uschi Lüdemann ihre großformatigen Arbeiten selbst. Im Zusammenspiel mit Hilke Turrés Werken scheinen sie jedoch keinesfalls zu zart, um neben den Wand- und Standskulpturen aus Bronze und Stahl zu bestehen.