Mülheim. . Die neue Skateboardanlage an der Südstraße kommt bei Kindern und Jugendlichen an. Beim Anfängerkurs lernen 15 junge Skater die Grundlagen dieser schnellen Sportart.

Jetzt keinen Fehler machen. Konzentration liegt in Niklas Augen, als er mit seinem Skateboard zum ersten Mal über den „Vulkan“ gleitet – und ihn bezwingt. Dem konzentrierten Blick weicht ein strahlendes Lächeln. Auf der neuen Skateboardanlage an der Südstraße lernten fünfzehn junge Skaterinnen und Skater die Grundlagen des Sports, der sein Comeback feiert.

Die engagierten Trainer Marcel Steuer und Rene Bodenschatz geben nicht nur ihre Tipps, sondern auch ihre Begeisterung an den Skate-Nachwuchs weiter: „Zum Skaten braucht man ein Skateboard, Spaß – aber auch eine ganze Menge Geduld“, erklärt Marcel Steuer. Seine Worte spiegeln das Treiben auf dem weiß leuchtenden Beton wider: Unermüdlich üben die fünf Mädchen und zehn Jungen des Anfängerkurses und gewinnen langsam Routine im „pushen“ – dem Anrollen mit dem Fuß und im Bremsen.

Niklas Bolitz ist mit seinem eigenen Skateboard gekommen und fühlt sich schon nach kurzer Zeit sicherer auf dem Rollbrett: „Ich bin schon öfter Skateboard gefahren, aber mit der Anleitung durch die Trainer klappt es viel besser“, freut sich der Neunjährige. Mit Stolz führt er seiner Mutter jeden neuen Trick vor. Mia Jungmann erobert die Anlage heute schon zum vierten Mal: „Ich kann sogar schon auf der Seite fahren.“ Die achtjährige Skaterin plant schon den nächsten Besuch auf der Anlage.

Ansporn geben den jungen Skatern die zahlreichen erfahrenen Fahrer. Als gäbe es nichts Leichteres, gleiten sie über den Platz, drehen sich in der Luft oder „sliden“ über den Rand eines Geländers, der sogenannten „rail“.

Training ist für Anfänger kostenlos

Nicht selten stockt einem der Atem, wenn dabei ein Sturz passiert. Noch bevor man aber vor Schreck die Hände vor die Augen halten kann, stehen die Sportler schon wieder auf und fahren weiter, als wäre nichts gewesen.

„Üben, üben, üben!“ lautet der Leitspruch von Rene Bodenschatz. „Am Anfang des Kurses geht es darum, ein Gefühl für das Brett zu bekommen und sicher fahren und bremsen zu lernen.“ Erst dann könne man erste Tricks lernen: „Am Sonntag üben wir mit den Kindern den „Ollie“, erklärt der Mülheimer. Bei diesem als einfach geltenden Sprung bleiben die Füße in der Luft am Rollbrett.

Jonas Höhmann vom Mülheimer Sportservice (MSS) hat den Anfängerkurs ins Leben gerufen und freut sich über die rege Teilnahmebereitschaft: „Das Skateboardfahren ist kein Trend mehr, sondern hat sich zu einer etablierten Freizeitsportart entwickelt.“ Höhmann betrachtet die neu gestaltete Anlage als einen großen Gewinn: „Mit ihr steht und fällt die Attraktivität des Sports.“

Marcel Steuer freut sich über die Spende von zwanzig neuen Skateboards der Stiftung „Skate-aid“: „Diese Boards sind besonders gut für Kinder geeignet, weil sie schmaler und kürzer sind, als die für Erwachsene.“

Ab der nächsten Woche wird der Mittwoch zum sogenannten „Rookies Day“: „Bei gutem Wetter werden wir mittwochs auf der Anlage sein und Anfängern kostenlos Training geben“, erklärt Marcel Steuer, der den Großteil seiner Freizeit auf dem Skateboard verbringt.

Offizielle Eröffnung steht bevor

In diesem Sommer sind noch an zwei bis drei Wochenenden Anfängerkurse geplant, zu denen Teilnehmer im Alter von acht bis achtzehn Jahren eingeladen sind.

Der frisch renovierte Skate- und Bikepark an der Südstraße wird am kommenden Samstag, 18. Juni, ab 12 Uhr offiziell eröffnet. Einem ersten „Jam“ um 13 Uhr folgen um 14.30 Uhr ein „Best-Trick-Jam“ sowie eine „Team-Session“. „Beim Best-Trick-Jam gibt die Jury – bestehend aus erfahrenen Sportlern – einzelne ,Obstacles’, wie etwa die ,Rail’ für zehn Minuten frei“, erklärt Jonas Höhmann vom Mülheimer Sportservice (MSS). Die besten Tricks werden mit kleinen Preisen belohnt. Bei der „Team Session“ ab 15.30 Uhr stellen die Sportler ihr Können innerhalb von zwei Minuten in Zweierteams unter Beweis und können dabei die gesamte Fläche des Parks nutzen. Die Siegerehrung der Gewinner-Teams folgt um 17.30 Uhr. „Während der Feier werden DJs für gute Musik sorgen“, erklärt Jonas Höhmann. Zur Teilnahme an den Wettbewerben sind Sportler aller Altersklassen eingeladen: „Wir sind eine vielfältige und doch harmonische Gemeinschaft, in der jeder Sportler willkommen ist“, sagt Skater Marcel Steuer, der fast jede freie Minute auf der Anlage verbringt. Ab 20 Uhr steigt zum Abschluss die After-Show-Party im Alten Schilderhaus.