Broich. .
Bauen im Grünen oder City-nah in der zweiten Reihe – solche Bauanträge erreichen immer häufiger die Mitarbeiter im Technischen Rathaus. Aber nicht jede Wiese oder jeder Hang mit Sauerstoff spendenden Bäumen kann Häuser vertragen. Der Regionale Flächennutzungsplan (RFP) weist mehr festgesetzte Grünflächen für die Verbesserung des Stadtklimas aus, als manchen Bauträgern lieb sind. Auch am Ende des Kassenbergs sollen Neubauten entstehen, die dort nicht in die Landschaft oder ins Stadtbild passen.
Um die im RFP zwischen Fossilienweg und Kassenberg ausgewiesenen Grünflächen und dicken Bäume zu schützen, erarbeiten Stadtplaner gerade einen Bebauungsplan „Kassenberg/Fossilienweg X 11“. Der regelt dann klar in Einzelheiten, was wo und wie überhaupt in „diesem sensiblen Bereich“, gebaut werden kann, erläuterte Felix Blasch, Abteilungsleiter für die Verbindliche Bauleitplanung, in der Bezirksvertretung 3. Auf der Sitzung erfuhren die Ortspolitiker, dass ein Anlieger des Kassenbergs im Garten seiner Altbauvilla noch einige Neubauten errichten möchte. „Die Zufahrt zur Straße würde recht eng, da zwischen den Altbauten wenig Platz bliebe“, erläuterte Blasch.
An der Stelle, wo die Straße zweispurig wird, soll ein weiteres Gebäude entstehen – zwischen dem Terrassenhaus und dem Geragenhof. Es soll hoch werden, womit sich die Stadtplaner jedoch nicht anfreunden können. „Auf der Straßenseite gegenüber stehen ehemalige Industriellenvillen. Entstünde auf der anderen Seite ein Hochhaus, würde das die Stadtansicht völlig verändern“, sagte Felix Blasch. „Da müssen wir noch beraten und nachbessern.“
„Wo ist das Problem? Die Villen sind Denkmäler und das Terrassen- sowie das Hochhaus stören nicht“, meinte Werner Seeger (FDP). „Der Hang besteht aus Schluff und ist schon einmal gerutscht“, wusste Günther Balluff (CDU). Schon einmal sei dort ein Bauvorhaben deswegen abgebrochen worden. „Da steht ja schon ein Bauschild“, war aus dem Plenum zu hören. Während des Zweiten Weltkriegs dienten Stollen im Hang vielen Nachbarn als Schutzbunker.
Felix Blasch begründete: „Die Stadt ist dazu verpflichtet, die festgesetzten Grünbereiche des RFP zu erhalten. Darum erarbeiten wir den Bebauungsplan, der alle diese Grünbereiche sowie die baulichen Erfordernisse zwischen Kassenberg und Fossilienweg regelt.“ Bis der Bebauungsplan fertig ist, soll eine Veränderungssperre verhindern, dass dort ungeregelt doch gebaut wird. Die Bezirksvertreter schlossen sich einstimmig den Argumenten an. Planungsausschuss und Rat müssen die Satzung ebenfalls noch billigen.