Tausende Schüler laufen täglich an dem Kunstwerk vorbei – aber kaum jemand weiß, von wem es stammt: Die Großplastik „Akrobaten“ am Schulhof des Otto Pankok Gymnasiums von dem Bildhauer Lajos Barta wurde am 14. Mai 1981 ihrer Bestimmung übergeben.

Barta (damals 82 Jahre alt) überwachte die Aufstellung persönlich. Er liebte Kinder und wählte aus seinem umfangreichen Fundus diese Arbeit als Begleitung für das Treiben auf dem Schulhof. Die Essenz seiner Kunst ließe sich spielerisch mit dem Kinderreim beschreiben: Am Schönsten ist das Gleichgewicht, kurz bevor’s zusammenbricht.

Für den ungarisch-deutsche Bildhauer Lajos Barta wurde Deutschland 1965 das Exil. Er hatte das kommunistische Ungarn verlassen, weil er in seiner Heimat als Avantgardist über lange Jahre unterdrückt worden war.

Schnell und aktiv integrierte er sich, erhielt die deutsche Staatsangehörigkeit und wurde 1970 in einer Ausstellung in Bonn museal gewürdigt. In der Folge dieser Ausstellung konnte er im Bonner Hofgarten seine erste monumentale Bronzeplastik realisieren. Als er am 13. Mai 1986, am Freitag vor genau 30 Jahren verstarb, hatte er in vielen Städten des Rheinlands seine Arbeiten im öffentlichen Raum realisieren können, so in Bonn, Köln, Siegen Wuppertal, Mülheim und Remagen.

Sie sind heute sein künstlerisches Vermächtnis. Die Kölner Martin-Lantzsch-Nötzel-Stiftung hält die Erinnerung an Barta lebendig und gab im letzten Jahr eine umfangreiche Monografie unter dem Titel „Barta-Emigration“ heraus, zu dem Bundestagspräsident Norbert Lammert das Vorwort schrieb.