Mülheim. . Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion: Ab Frühjahr 2017 wird gebaut. Bürgerbeteiligung nur bei Bauabschnitt zwei erforderlich.

Ende 2016 soll die erste große Baugrube am Max-Planck-Institut (MPI) für Chemische Energiekonversion ausgehoben sein. Und in rund einem Jahr werden dann wohl auch die ersten Arbeiten für die neue Werkstatt samt Versuchshalle beginnen. Zuvor muss noch das Wohnhaus an der Ecke Stiftstraße/Höhenweg abgerissen werden, so Verwaltungsleiter Christian Wolf.

Der erste Bauabschnitt also wird in wenigen Monaten starten, es ist der Abschnitt, der auf institutseigenem Gelände liegt und daher keiner gesonderten Planung der Stadt bedarf. In dem neuen Gebäude werden Labore und wissenschaftliche Werkstätten untergebracht, so die Feinmechanik, die Glasbläserei und die Elektronikwerkstatt. Der Bau, der künftig unter anderem Platz für sechs Elektronenmikroskope bietet, soll nach Fertigstellung der Werkstatt angegangen werden. Das Physikgebäude besteht ja bereits und wird aktuell saniert.

Das Bürogebäude sowie das Chemiegebäude liegen außerhalb des Geländes und sind daher abhängig vom Fortgang städtischer Planung: Voraussichtlich nach der Sommerpause soll der Bebauungsplan für diesen zweiten Bauabschnitt ausgelegt werden, kündigte Planungsamtsleiter Jürgen Liebich gestern auf Nachfrage unserer Zeitung an. Die Öffentlichkeit wird dann Gelegenheit haben, Ansichten und mögliche Vorbehalte zu äußern – und zum Beispiel auch wieder das unliebsame Thema Parken anzusprechen.

Der institutseigene Parkplatz an der Kluse werde künftig voll genutzt

In der Vergangenheit gab es Bedenken, dass sich durch den Ausbau des Instituts, welches von 200 auf rund 350 Mitarbeiter anwachsen soll, die Parksituation im Kahlenbergviertel deutlich verschlechtern könnte. Liebich ist jedoch sicher, gemeinsam mit dem MPI „eine gute Lösung“ gefunden zu haben. Verwaltungsleiter Wolf sieht das ähnlich: Der institutseigene Parkplatz an der Kluse werde künftig voll genutzt und eindeutig zur „Entlastung des Parkdrucks“ führen. Das zeigten städtische Berechnungen.

Liebich erwartet, dass auch die Gebäudehöhen ein Thema werden. Viergeschossig sind die Forschungseinrichtungen bis dato geplant, man müsse aber dafür sorgen, dass sie sich „harmonisch“ ins Umfeld einfügen, betont er. Die Stiftstraße, die künftig teilweise zum MPI-Campus gehören soll, steht bislang noch im Eigentum der Stadt. Und so werde es wohl auch noch eine Weile bleiben – „wir ändern das erst, wenn der Bebauungsplan rechtskräftig ist“. Dann, so Liebich, müsse die Straße „aus dem Verkehrsnetz entlassen, entwidmet und verkauft“ werden.

Gute Beziehung zu den Nachbarn des Instituts angestrebt

Für Wolf und Liebich ist eine gute Beziehung zu den Nachbarn des Instituts wichtig. Durch regelmäßigen Austausch versuche das MPI, in Dialog zu treten und Verständnis für die Pläne zu schaffen, so Wolf. Gerade über Mitarbeiter, die in der Nachbarschaft leben, würde viel kommuniziert, sagt er, zudem pflege man Kontakt zu den Organisatoren des alljährlichen Stiftstraßenfestes. Auch Liebich betont, man gehe gern auf Wünsche der Anwohner ein, könne aber nicht alles ermöglichen. Letztlich müsse man beiden Seiten gerecht werden: den Bürgern genau wie den Wissenschaftlern samt ihrer besonderen Belange.