Mülheim. . Die Skateanlage in der City wurde neu gestaltet und auf die Wünsche von Skatern und BMXern zugeschnitten. Das Ergebnis lässt die Jungs vom Fach schwärmen.

Der bewölkte Freitagnachmittag macht ein wenig Vorstellungskraft nötig, aber Marco Kampkas Begeisterung ist glaubhaft: „Wenn die Sonne scheint, leuchtet der Beton ganz weiß. Zusammen mit dem Grün drumherum ist das richtig schön.“ Die Skateanlage an der Südstraße, die in rund sechs Monaten komplett neu gestaltet wurde, macht einiges her. Und das – da sind sich alle einig – nicht nur optisch.

Ein „kleines Anrollen“ sollte es werden, ein Dankeschön an die Jugendlichen, die zu Baubesprechungen an die Südstraße kamen und die Chance nutzen, die Anlage mitzugestalten. Die offizielle Einweihung ist erst im Juni, doch ein Blick am Freitag über den Platz zeigt: Skater und BMXer haben der Fertigstellung entgegengefiebert. Während die Würstchen auf dem Grill brutzeln und die „420 All-Starz“ Hip-Hoppiges auflegen, wird auf dem Beton getrickst, was Rollen und Räder hergeben. Rampen hoch und runter geht es da, auf der Skateboardachse Kanten entlang und im Sprung über einen Huckel.

„Vulkan“ nennen die Fachleute den übrigens – und für die Jungs vom Fach kann der einiges. „Der Vulkan ist super“, sagen Rene Bodenschatz und Moritz Hofmeister übereinstimmend. Der eine ist Skater, der andere BMXer. Bei der Planung, berichtet Rene, machte das schon mal Kompromisse nötig, aber die zu finden, sei gar kein Problem gewesen.

Im September starteten die Bauarbeiten. Fertigteile wurden keine verwendet, darauf legte Bauleiter Maximilian Häring beim Gespräch mit dieser Zeitung im Winter Wert. Mit Spritzbeton wurde die Anlage nach und nach so gestaltet, wie es die Jugendlichen per Mehrheitsbeschluss entschieden. Das Konzept, denen, die dort fahren werden, ein Mitspracherecht zu geben, scheint aufgegangen zu sein. Die Jugendlichen kommen bei ihrem Park richtig ins Schwärmen, konnten es kaum abwarten, dass die Fläche befahrbar war. Aber, sagt Moritz, die Geduld war nötig: „Es musste ja alles ausgehärtet sein; sonst wär’ das ein echtes Eigentor geworden.“

Marco Kampka will zwar ein paar Dellen unter den Rollen gefühlt haben, aber auch er – als jemand, der nicht mitgeplant hat – kann nur loben: „Der Park ist einer der besten im Ruhrgebiet. Ich bin überzeugt, dass die Leute aus der Region kommen, um hier zu fahren.“ Das hören Johannes Michels und Jonas Höhmann gerne. Sie betreuen den Trendsport beim Mülheimer Sportservice und begleiteten die Neugestaltung der Anlage, die die Leonard-Stinnes-Stiftung mit 300 000 Euro finanzierte. „Wir haben für die Mülheimer gebaut“, sagt Johannes Michels, doch er weiß: „Die Szene ist super mobil.“