Mülheim. . Wieder wurden erhebliche Schäden an Schulgebäuden in Mülheim festgestellt – diesmal in Broich und Dümpten. Die Stadt zieht Schutzzäune.

Wieder musste die Stadt kurzfristig Schulgebäude mit Zäunen und Fangnetzen sichern, weil dort akute Baumängel aufgetreten sind und für die Schüler eine Gefahr darstellen könnten. Betroffen sind diesmal das Schulzentrum in Broich mit der Realschule und dem Gymnasium und die größte Schule in der Stadt, die Gustav-Heinemann-Gesamtschule in Dümpten. Es handelt sich, so die Stadt, um größere Schäden an Fassaden.

Ähnliche Probleme waren erst im vergangenen Jahr am Otto-Pankok-Gymnasium aufgetreten, wo die Stadt ebenfalls umfangreiche Sicherungsmaßnahmen an den Fassaden vornehmen musste.

Die Mängel am Schulzentrum Broich sind „überraschend aufgetreten“, wie der Leiter der Realschule Wolfgang Dahmen erklärte. Das Schulzentrum stammt aus der Zeit Ende der 60er-, Anfang der 70er Jahre. Die Fassaden bestehen aus Stahlbeton-Fertigteilen. Im Rahmen der Jahresbegehung durch den städtischen Immobilien-Service wurde festgestellt, dass „die Aufhängungen korrodiert waren“, so der Leiter des Immobilien-Service, Frank Buchwald. In der Folge könnten diese abrutschen oder herabstürzen.

Sanierung hat oberste Priorität

Daraufhin ließ die Stadt die Konstruktion durch einen Baustatiker näher prüfen. Die Prüfung erstreckte sich auf alle baugleichen Fassaden an diesem Standort. Es wurden „erhebliche Schadensbilder“ festgestellt. „Es bestand unmittelbarer Handlungsbedarf für die Realschule und das Gymnasium“, so Buchwald. Der Immobilien-Service ließ Absperrungen um Gebäude vornehmen, Netze spannen, die herabfallende Teile auffangen, und gesicherte Durchgänge in die Schule errichten. Die Sicherungen, so Dahmen, behinderten den Schulalltag in keiner Weise.

„Diese Maßnahmen gewährleisten jedoch keine dauerhafte Verkehrssicherheit“, so die Stadtverwaltung. Die Sanierung habe oberste Priorität. „Wir werden jetzt die Kosten ermitteln und der Politik ein Sanierungskonzept vorlegen“, so Buchwald.

Gustav-Heinemann-Gesamtschule weist ähnliche Probleme auf

Weil es noch mehr Schulbauten mit ähnlichen Fassaden aus dieser Zeit gibt, hat der Immobilien-Service fünf weitere Standorte in der Stadt untersucht und ist an der Gustav-Heinemann-Gesamtschule auf ähnliche Probleme gestoßen. Auch dort, so der zuständige Dezernent Uwe Bonan, stehen nun Sicherungen und Sanierungen an.

Der aktuelle Bedarf, um alle Mängel und Schäden an Schulen zu beheben, beläuft sich derzeit auf etwa 200 Millionen Euro.