Der Investor macht Ernst: Die BPD Immobilienentwicklung, die zu Herbstanfang 2015 das Areal der ehemaligen Agiplan-Zentrale mit ihrem markanten, aber unwirtschaftlichen Anbau von Sir Norman Foster erworben hat, legt nun erste Entwürfe für eine hochwertige Wohnsiedlung vor Ort vor. 45 Einfamilienhäuser sollen nach dem Abriss des gesamten Gebäudekomplexes entstehen.
Der erste Entwurf eines Bebauungsplans ist in Form gegossen und wird schon im April die Politik beschäftigen. Für den bundesweit aktiven Projektentwickler BPD hat die Grevenbroicher La Città Stadtplanung ein erstes städtebauliches Konzept für das nicht einfache, 1,45 Hektar große Areal an Hanglage ausgearbeitet. So sollen sämtliche Häuser am Ende über einen sonnigen Garten verfügen. Die neue Siedlung soll erreichbar sein sowohl über die Windmühlen- als auch über die Parsevalstraße. Eine rechtwinklig verlaufende Straße soll öffentlich zugänglich sein, zwei weitere, schmalere Einbahnstraßen sind als Privatstraßen gedacht.
26 Doppelhaushälften sind in den Plänen verortet, dazu 19 Reihenhäuser in Dreier-, Vierer- oder Sechsergruppe (letztere mit Gartenausrichtung zur Zeppelinstraße). 130 bis 160 Quadratmeter Wohnfläche sollen die Neubauten bieten. Architekt und Stadtplaner Heinrich Schneider (La Città) hebt hervor, dass der Projektentwickler „eine klare Architektursprache“ im neuen Quartier anstrebt. Gruppenweise sollen die Häuser ein einheitliches Bild abgeben, ohne aber eine maßvolle Individualisierung auszuschließen.
„Die Lage ist prima“, sagt nicht nur Schneider. Auch der Leiter der städtischen Bauleitplanung, Felix Blasch, prognostiziert eine gute Nachfrage, sollte das Projekt den politischen Segen erhalten. Durch die gute Anbindung an die A 52 sei der Standort auch für Pendler interessant, die in Düsseldorf arbeiten und im Umfeld nach einem Eigenheim Ausschau halten.
Für kleines Geld dürften die Häuser im grünen Stadtteil Raadt aber sicher nicht zu haben sein. „Familienwohnen im Grünen“ ist die Marke, mit der die Stadt den attraktiven Wohnstandort, der fußläufig nur etwa 200 Meter vom Naturschutzgebiet Oberes Rumbachtal entfernt liegt, in ihre Neubaupolitik einzuordnen gedenkt.
Die alte Agiplan-Zentrale (Altbau von 1972, Foster-Anbau von 1996) steht schon lange Jahre leer. Eine gewerbliche Reaktivierung scheiterte insbesondere am unwirtschaftlichen Zuschnitt des Foster-Baus. 2018 könnte dessen Abriss anstehen, wenn der Bebauungsplan politischen Segen erfährt.