Rund 7800 Messdiener gibt es im Bistum Essen. Das hat die jüngste Zählung der Mädchen und Jungen ergeben, die in den Gottesdiensten der 42 Pfarreien des Ruhrbistums ihren Dienst versehen. 54 Prozent der Messdiener sind weiblich, 46 Prozent männlich – und für sie alle ist seit Anfang des Jahres Sven Christer Scholven zuständig. Der junge Kaplan, der im Moment noch in Hattingen zuhause ist, ist der neue Messdiener-Referent des Bistums Essen.
Der 37-Jährige schaut mit einem besonders wachen Blick auf die sich wandelnde Situation für die Messdiener im Ruhrbistum. Denn „unsere Strukturen verändern sich – und da frage ich, was ein Messdiener-Referent für die Messdiener tun kann“, beschreibt Scholven seine neue Aufgabe. So hätten Ministranten in den großen Pfarreien des Ruhrbistums mit mehreren Kirchen und Geistlichen oft mit wechselnden Priestern im Gottesdienst zu tun. Hier möchte Scholven seine Priesterkollegen zum Beispiel dafür sensibilisieren, dass den Messdienern in einer Kirche einheitliche Standards im Messablauf – über die katholische Liturgie hinaus – den Dienst erleichtern. Aber auch die Gemeinden sieht er in der Pflicht. „Ich möchte für mehr Wertschätzung für das Ehrenamt der Messdiener werben“, sagt Scholven. So gebe es in jeder Gemeinde beliebtere und unbeliebtere Gottesdienstzeiten – aber stets die Erwartung der Gemeinde, dass Ministranten dem Priester assistieren. „In einigen Gemeinden übernehmen etwa frühmorgens, abends oder an bestimmten Wochentagen Erwachsenen den Dienst als Messdiener“, nennt Scholven ein Beispiel, um diesem Problem zu begegnen.
Dennoch haben der Messdiener-Referent und sein Team aus Jugendleitern und ehrenamtlich Engagierten diese Zielgruppe natürlich besonders im Blick. „Wir möchten Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg begleiten“, erklärt der Kaplan. „In einem ganz weiten Sinn“ gehe es dabei auch um Berufung.