Saarn. . An der Klosterstraße in Saarn entstehen 13 barrierefreie Wohnungen, die im Sommer 2017 bezogen werden sollen. Der Verein LiNA freut sich über Interessenten aus der Generation 55plus
Lang hat es gedauert von der ersten Idee bis zum ersten Spatenstich. Jetzt arbeiten die Bagger an der Klosterstraße 60/62, und wenn alles planmäßig läuft, können die neuen Wohnungen im Sommer 2017 bezogen werden. Dann sind genau zehn Jahre vergangen, bis aus einer Idee ein Haus geworden ist, das ein Zuhause für Menschen der Generation 55plus werden soll.
Für Menschen, die auch im höheren Alter noch selbstbestimmt in der eigenen Wohnung leben wollen, aber auf nachbarschaftliches Miteinander und gemeinsame Aktivitäten Wert legen und auch für gegenseitige Hilfe und Unterstützung Verantwortung übernehmen wollen.
Selbstbestimmt in eigener Wohnung
Bei einem Seminar des Netzwerks Saarn kam im Jahr 2007 die Sprache auf ein alternatives Wohnprojekt als Hausgemeinschaft für das Alter, erinnert sich Renate Görke (75). Daraus wurde dann 2011 der Verein LINA („Leben in Nachbarschaft – Alternativ e.V.), dessen Vorsitzende sie ist. Als Kooperationspartner konnte die Genossenschaft Mülheimer Wohnungsbau (MWB) gewonnen werden. Und als das „Haus Senfkorn“, das ehemalige Pfarrhaus des Klosters Saarn, zum Verkauf stand, war vor vier Jahren endlich auch ein passendes Grundstück mitten in Saarn gefunden worden. Der Baubeginn verzögerte sich, daran erinnerte MWB-Geschäftsführer Frank Esser beim ersten Spatenstich für das neue Projekt: Amtliche Genehmigungen mussten abgewartet, der Denkmalschutz erfüllt oder auch archäologischen Ausgrabungen gewährt werden. Doch nun werden auf dem knapp 2000 qm großen Grundstück samt altem Pfarrhaus 13 verschieden große Wohnungen von 48 bis 109 qm (samt Gemeinschaftsraum) entstehen: drei im Haus Senfkorn, zehn im Neubau, der auf dem Grundstück dahinter entsteht und mit dem Altbau durch einen Anbau verbunden sein wird. Alle Wohnungen werden barrierefrei sein.
Der Verein LINA hat nicht nur bei der Wohnungsgestaltung, sondern auch bei der Auswahl der künftigen Mieter ein Mitspracherecht. 22 Mitglieder hat der Verein heute, elf davon planen den Einzug. In der Planungsphase habe es für alle Wohnungen Interessenten gegeben, berichtet LINA-Vorsitzende Renate Görke. „Manchen wurde die Wartezeit aber zu lang, bei manchen hat sich die Lebenssituation geändert.“ Fünf Wohnung zwischen 80 und 90 qm seien daher jetzt noch frei, so Renate Görke: „Wir freuen uns auf neue Interessenten.“ Vor allem auch auf mögliche Mitbewohner in den 50er Jahren. Das Durchschnittsalter der zukünftigen Bewohner liege derzeit bei 67,5 Jahren. Wer sich für eine Wohnung interessiert, kann sich bei einer Vorstellungsrunde mit den anderen Mitbewohnern vertraut machen. Dass man im neuen Wohnprojekt zu sehr vereinnahmt wird, müsse man aber nicht befürchten. „Jeder bestimmt selbst , wie weit er sich einbringt“, betont Renate Görke.