Mülheim. . Greenpeace-Aktivisten haben Naturschutzgebiete am Mülheimer Ruhrufer von Müll befreit. Es kam ein Volumen von 3600 Litern zusammen.
Einweggrills und Eimer, Blumenbehälter und Puddingbecher: 15 volle 240-Liter-Säcke Müll hat das Greenpeace-Team Mülheim-Oberhausen bei zwei Entsorgungsaktionen im Februar und März am Ruhrufer gefunden. Einen Teil davon haben die Aktivisten am Wochenende an der Promenade präsentiert, um anlässlich des globalen Aktionstages „Wellemachen“ die Verschmutzung von Gewässern zu thematisieren.
An der Aufräumaktion „Saubere Ruhrufer“, bei der vor etwa einer Woche 300 freiwillige Helfer mitmachten, war Greenpeace nicht beteiligt. „Wir können so eine Aktion natürlich nur gutheißen, aber verfolgen einen anderen Ansatz“, sagt Landschaftswächterin und Greenpeace-Mitglied Karin Piek. Bei den Säuberungsaktionen von Greenpeace ginge es darum, die Naturschutzgebiete entlang der Ruhr vom Müll zu befreien, also dort, wo es viele Menschen nicht tangiert, die Tiere aber umso stärker betroffen sind. „Hier fließt viel Müll hin, der anderswo weggeworfen wird“, erklärt Piek.
13 Millionen Tonnen Plastikmüll fließen in die Meere
Was etwa in der Innenstadt in einen offenen Mülleimer geworfen werde, könne schnell herausfliegen, ins Wasser und in die Fauna- und Floragebiete gelangen. Dort hätten Vögel oder Rehe mit dem Müll zu kämpfen, würden sich daran verletzten oder womöglich gar Teile verschlucken. „Man sollte seinen Müll deswegen am besten mit nach Hause nehmen und dort sicher beseitigen“, findet Piek. Aber der „Müllfluss“ ende nicht im Naturschutzgebiet, vieles fließe vom Fluss in die Meere. Bis zu 13 Millionen Tonnen Plastikmüll landen laut aktueller internationaler Studien jedes Jahr im Meer. Aber was kann man tun, außer seinen Müll ordnungsgemäß zu beseitigen? „Zum Beispiel Nein zu eingeschweißtem Gemüse im Supermarkt oder Plastiktüten sagen“, sagt Piek. „Wir sind die Entscheider. Was im Meer landet, ist das, was wir aus dem Regal nehmen.“