Mülheim/Duisburg.. Mit einem Investitionsrahmen von 1,6 Mio Euro lässt Straßen.NRW die Raffelbergbrücke sanieren. Der Verkehr soll möglichst wenig beeinträchtigt werden.

Der Landesbetrieb Straßen.NRW setzt die Sanierung maroder Autobahnbrücken fort: In dieser Woche haben die Arbeiten auf der Raffelbergbrücke in Mülheim, die die A 40 über die Ruhr führt, begonnen. Seit dem Wochenende wird der Verkehr auf je zwei Fahrstreifen in beiden Richtungen auf verengten Spuren über das Bauwerk geführt. Die mobilen Leitplanken, die bereits seit geraumer Zeit ein Befahren des Standstreifens verhindern, wurden dazu noch ein Stück weiter Richtung Brückenmitte versetzt. Während der gesamten Baumaßnahme werden insgesamt vier Spuren für beide Fahrtrichtungen erhalten bleiben, verspricht Jutta Swadlo, Projektleiterin in der Niederlassung Ruhr von Straßen.NRW: „Wir versuchen, den Verkehr so wenig wie möglich einzuschränken.“ Am Montag und Dienstag bildeten sich allerdings zu den Spitzenzeiten des Berufsverkehrs bereits Staus in Richtung Duisburg.

Berechnungen von Straßen.NRW hätten ergeben, dass die Brücke Defizite in Bezug auf ihre Tragfähigkeit aufweist. „Das heißt nicht, dass sie nicht mehr hält“, erklärt Swadlo, „aber wir müssen sie verstärken, damit wir die Restnutzungsdauer von 20 Jahren gewährleisten können.“ Der Landesbetrieb geht außerdem davon aus, dass der Verkehr an dieser Stelle weiter zunimmt. Laut einer Untersuchung passierten im Jahre 2006 rund 90.000 Fahrzeuge mit einem Schwerlastanteil von 17,8 Prozent täglich diesen Abschnitt, 2025 könnten es nach Prognosen bereits 100.000 mit einem Schwerlastanteil von 19,4 Prozent sein.

Die 1966 errichtete Stahlbetonbrücke erhält eine sogenannte Schubverstärkung. Dabei werden Gewindestangen in dem Bauwerk eingesetzt und miteinander verbunden, um die Tragfähigkeit zu erhöhen. Dies geschieht sowohl im oberen wie im unteren Bereich der Brücke. Auf dem Standstreifen wird der ausführende Betrieb in diesen Tagen mit ersten Fräsarbeiten beginnen. Bis zum Juli soll der äußere Brückenrand saniert sein. Dann wandert die Baustelle in die Fahrbahnmitte und der Verkehr wird über das Fahrbahnäußere geführt. Im November, so plant Swadlo, sollen die Arbeiten auf der Raffelbergbrücke abgeschlossen sein. Der Investitionsrahmen für das gesamte Projekt liegt nach Angaben von Straßen.NRW bei rund 1,6 Mio Euro.

Brücke über den Schifffahrtskanal kommt als nächste

Nach der Raffelbergbrücke steht bei Straßen.NRW die Brücke über den Schifffahrtskanal auf dem Programm, die die A 40 mit dem Kreuz Kaiserberg verbindet. Diese Maßnahme könnte dann 2017 beginnen. Die grundsätzlichen Probleme sind die gleichen wie bei der Raffelbergbrücke. Keine Sanierungsarbeiten wird es voraussichtlich an der Hardenbergbrücke geben. Dort hätten sich die Überholverbote und die Abstandsgebote für Lkw bewährt, die seit Anfang des vergangenen Jahres gelten und das Bauwerk offenbar vor weiteren Schäden bewahrt haben. Außerdem, erklärt Projektleiterin Jutta Swadlo, wären Sanierungsarbeiten an dieser Stelle mit massiven Behinderungen nicht nur für Autofahrer, sondern auch für Bahnpendler verbunden, schließlich fahren alle Züge auf der Strecke zwischen Essen und Mülheim unter der Brücke her. Wie alle anderen Bauwerke auch werde aber auch die Hardenbergbrücke sicherheitshalber „kontinuierlich kontrolliert“.

Noch Zukunftsmusik ist derzeit, dass die maroden Brücken eines Tages abgerissen und neu gebaut werden. Jutta Swadlo: „Wir planen mittelfristig, die A 40 sechsstreifig zwischen Essen und dem Kreuz Kaiserberg auszubauen.“ Im Bedarfsplan des Bundes sei diese Maßnahme bereits enthalten - viel mehr aber gibt es noch nicht. „Ich halte das für sinnvoll“, sagt die Projektleiterin, „aber die beteiligten Städte müssen mitziehen, die breite Masse muss das wollen und der Bund muss das finanzieren.“ Denkbar wäre, dass ein entsprechendes Planfeststellungsverfahren im kommenden Jahr beginnt. Zumindest die Raffelbergbrücke soll dann fit sein für die nächsten 20 Jahre.