Die Mühlenberg-Kreuzung gilt derzeit als einziger Unfallschwerpunkt in Mülheim. Peter Roedel, Leiter der örtlichen Verkehrsunfallkommission, nennt die starke Begegnung und Überschneidung von Fahrradfahrern, Fußgängern und motorisierten Verkehrsteilnehmern, sowie die bereits abgeflachte, aber immer noch vorhandene Kuppe im zentralen Kreuzungsbereich, als Haupt-Unfallursachen.
Als Unfallschwerpunkte, so Roedel, würden alle Straßenbereiche eingestuft, an denen es in einem Jahre mindestens drei gleich gelagerte Unfälle mit schwerem Sachschaden und Personenschaden oder innerhalb von drei Jahren zwei Unfälle mit schweren Personenschäden gebe. Polizeihauptkommissar Thomas Schulz, der beim Polizeipräsidium Essen/Mülheim Unfallschwerpunkte analysiert, hat in den letzten drei Jahren sieben verletzte Radfahrer und eine getötete Fußgängerin an der Mühlenberg-Kreuzung registriert. Fehler beim Einbiegen sowie beim Abbiegen und Kreuzen führten 2015 jeweils viermal zu einem Unfall.
Insgesamt ist die Zahl der Unfallschwerpunkte in Mülheim innerhalb der letzten fünf Jahre zurück- gegangen. 2010 registrierten Roedel und seine Kollegen noch 16 Unfallschwerpunkte. 2011 waren es sogar 19, 2012 dann nur noch sieben, 2013 drei und 2014 zwei. Nach Angaben der städtischen Abteilung für Verkehrsplanung wird die Mühlenberg-Kreuzung täglich von rund 34 300 Fahrzeugen und etwa 1880 Fußgängern passiert.
Stellt sich ein Ort als Unfallschwerpunkt heraus, machen sich Ordnungsamt und Polizei ein Bild vor Ort. „In der Regel können wir die Situation durch gezielte Markierungsmaßnahmen, durch Starenkästen und Rotlichtblitzer entschärfen“, berichtet Roedel.
Letztere Maßnahmen sieht er auch als Hauptursachen dafür, dass frühere Unfallschwerpunkte wie die Konrad-Adenauer-Brücke, die Mendener Brücke, Weseler Straße, die Mannesmannallee, die Aktienstraße, Essener Straße und Velauer Straße entschärft werden konnten, „weil die Autofahrer heute deutlich mehr Angst haben, aufgrund eines missachteten Rotlichts oder einer erheblichen Geschwindigkeitsübertretung ihren Führerschein zu verlieren.“
Wer eine rote Ampel überfährt, muss ebenso mit einem einmonatigen Führerscheinentzug rechnen wie derjenige, der eine Geschwindigkeitsbegrenzung um 25 Kilometer pro Stunde überschreitet. Das gilt auch für Autofahrer, die innerhalb eines Jahres eine Geschwindigkeitsbegrenzung zweimal um 21 Stunden/Kilometer überschreiten. Jährlich werden in Mülheim zwischen 150 und 200 Führerscheine eingezogen. Die Höhe der Bußgelder reicht bis zu 200 Euro.