Mülheim. Die Geschäftsführung im Forum überreichte der Freifunk-Initiative Mülheim 20 Router, die in den kommenden drei Wochen in der City angebracht werden sollen.

Der Einkaufswagen ist voll: 20 Router (Netzwerk-Gerät) stapeln sich -- neu und noch verpackt. Das technische Equipment im Wert von rund 2000 Euro hat Eberhard Uhl, vom Einkaufszentrum Forum als Spende an Rainer Nelbach und Andreas Körber von den Freifunkern übergeben. Die zwei und ihre Mitstreiter von der Mülheimer Freifunkerinitiative werden in den nächsten drei Wochen die Technik in der City anbringen. Es ist ein weiterer Schritt zum flächendeckenden WLAN-Netz – kostenloser Zugang ins Internet – in der Innenstadt, dessen Ausbau noch ein paar Monate dauern könnte, so Andreas Körber.

Das liege an der komplexen Installation – für jeden Standort sind unterschiedliche Router-Typen geeignet – und auch daran, dass weitere Kooperationspartner bei den Händlern in der City gesucht werden. In oder an ihren Läden sollen die Router installiert werden. Das Echo seitens der Kaufleute sei insgesamt sehr gut. Doch: „Manche Händler haben rechtliche Bedenken. Sie fragen sich: Was ist, wenn ein Nutzer über den Freifunk sich einschaltet und Straftaten verübt. Wer haftet dann?“, sagt Körber.

Doch diese Bedenken kann der 49-Jährige entkräften. „Als Provider stellen wir nur das freie Netz zur Verfügung. Wir filtern nicht, welche Inhalte dort abgerufen werden können. Wenn jemand, der das freie Netz nutzt, strafbare Handlungen begeht, sind wir dafür nicht haftbar.“ Das gelte auch für die Geschäfte, in denen die Router installiert werden. Kein Händler müsse Bedenken haben, seine ID-Nummer tauche nirgendwo auf.

Für die Händler ist das Angebot kostenfrei, für die Freifunker nicht das erste Projekt in Mülheim. Sie kooperieren bereits mit der Stadt. Am Technischen und Historischen Rathaus sind schon Router angebracht. Mit den WLAN-Netzen, die von dort sich ausspannen, soll auch das Innenstadt-Netz verbunden werden. Allerdings müssen die Nutzer des freien Netzes Abstriche machen. „Wir können nicht auf so ein gutes Breitband zurückgreifen wie kommerzielle Anbieter. Das bedeutet, über unser freies Netz fällt es schwer, Videos oder Filme herunterzuladen“, erläutert Körber. Aber das sei auch gar nicht das Ziel: „Wir wollen dafür sorgen, dass die Leute leichter kommunizieren, beim Shoppen googlen, ihre Whats-App-Nachrichten abrufen oder bei Facebook surfen können.“

Wenn das Freifunk-Netz funktioniert, muss man sich als Nutzer nicht extra einloggen. Die Freifunker sind in Gesprächen mit den Werbegemeinschaften in Saarn und Heißen darüber, inwieweit es ein ähnliches Angebot auch in den Stadtteilen geben kann.