Eppinghofen/Heißen. .

Im Park an der Leybankstraße/Am Eisenstein steht derzeit ein großes Bohrgerät, das beständig in den Untergrund vorstößt. Grund für die Bohrungen sind Sondierungen, an die sich Sanierungsmaßnahmen anschließen werden, die die Eon SE zur Sicherung des Schachtes mit dem Namen „Leybank oder Vereinigung“ vorsorglich vornimmt, wie Eon-Sprecher Alexander Ihl erklärt. Der alte Bergbauschacht, der zu dem ehemaligen Steinkohlenbergwerk der Zeche Leybank gehört, ist Teil des historischen Erbes des Energiekonzerns, der als Rechtsnachfolger des Altbergbaus die Verantwortung für Schächte und Tagesöffnungen trägt.

Bei dem Schacht an der Leybank soll eine Betonsuspension eingebracht werden, die dem Verfestigen der sogenannten Füllsäule dient. Mit Füllsäule wird im Bergbau die Gesamtheit des in den Schachthohlraum eingebrachten Füllguts bezeichnet. Der Schacht im heutigen Leybankpark wurde nach Aussage des Eon-Sprechers in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Förder- und Wetterschacht der Zeche Leybank im Eppinghofer Bruch angelegt. In der Mitte des 19. Jahrhunderts übernahm die Zeche Wiesche die Zeche Leybank, die den Kohlenabbau weiterführte. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Schacht stillgelegt und verfüllt. „Seit 1968 ist der Schacht mit einer Betonplatte abgedeckt“, so Ihl.

Derzeit prüft das von Eon beauftragte Institut für Bergbau, Boden und Bauwerk Lisiecki den Zustand des Schachtes sowie die Beschaffenheit des Untergrundes im Leybank-Park, wie Geschäftsführer Burkhard Lisiecki erklärt. Als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger im Bergwesen der Bezirksregierung-Arnsberg begutachtet er Überbleibsel des Bergbaus, gibt Empfehlungen zu möglichen Sicherungsmaßnahmen und stößt Sanierungsmaßnahmen an. Denn gerade durch den tages- und oberflächennahen Bergbau wurden zahlreiche Stollen, Schächte und Abbauflächen nur vereinzelt oder nicht ausreichend verfüllt und gesichert, so dass auch heute noch ein Gefährdungspotential für die Oberfläche durch Setzungen, Senkungen und Tagesbrüche vorhanden sein könne, erklärt der Experte. Auch bei dem Schacht an der Leybankstraße sei das oberste Ziel eine dauerhafte Sicherung der Oberfläche zu erzielen, so Lisiecki.

Eine Gefahr habe aktuell allerdings nicht bestanden, sagt Eon-Sprecher Ihl und erläutert: „Die Bohrungen geschehen im Rahmen unseres Präventivprogrammes.“ Dabei werden sukzessive Altrelikte des Bergbaus unter die Lupe genommen, und falls erforderlich, gesichert und saniert. Die Maßnahme im Park an der Leybankstraße, so schätzt der Eon-Sprecher, werde etwa sechs bis acht Wochen dauern. „Wir gehen derzeit davon aus, dass die Arbeiten bis März 2016 abgeschlossen sein werden.“