Mülheim. Das Kanupolo-Winterturnier im Bad an der Südstraße ist abgesagt worden. Als Grund gibt der Sportservice an: Das Becken könnte beschädigt werden. Die Sportler sind enttäuscht.

Die 11-Jährige Carlotta ist enttäuscht: Das RWW-Kanupolo-Turnier, das für den 23. und 24. Januar im Schwimmbad an der Südstraße auf dem Programm stand, ist kurzfristig abgesagt worden. „Wir haben gehört, dass wir angeblich die Ränder vom Becken beschädigen, wenn wir mit unseren Booten dagegen fahren. Das können wir gar nicht verstehen“, schreibt sie der Redaktion. Sie und ihre Mannschaftkollegen, zwölf Jungen und Mädchen zwischen 10 und 13 Jahren, würden aufpassen, auch hätten sie bei den letzten beiden Turnieren von Beschädigungen nichts mitbekommen.

Doch das Gerücht stimmt: Die Gefahr, dass die Fliesen des Bades beschädigt werden, sei zu groß, so Martina Ellerwald vom Sportservice. Erst vor kurzem seien Schäden festgestellt worden, nachdem das Wasser aus dem Becken abgelassen worden war. Einige Fliesen hätten dann durch Edelstahlbleche ersetzt werden müssen. Vor ein paar Tagen hätten sich schließlich ein Statiker und Vertreter des städtischen Immobilienservice die Situation im Bad noch einmal genauer angesehen. Dort wurde dann der endgültige Entschluss gefällt: Das Turnier kann nicht stattfinden. Martina Ellerwald tut es leid, aber: „Wir müssen das Bad schützen.“ Auch der Veranstalter des Turniers, die DJK Ruhrwacht, habe Verständnis gezeigt. Der Sportverein allein hätte auch die Haftungsrisiken nicht stemmen können. Versicherungen, die sich für diesen Schadenstyp abschließen ließen, existierten kaum, so Ellerwald. Auch mit dem Sponsor RWW habe man gesprochen und die Situation erklärt.

Bestimmte Übungen können weiter durchgeführt werden

Der Wintercup, er wäre in diesem Jahr zum neunten Mal durchgeführt worden, war in den Kanuszene fest etabliert, Auch Mannschaften aus anderen Städten hätten daran teilgenommen. Aus Essen, Duisburg, aber auch aus Oldenburg, Riesa oder Wetter. „In den Städten in der Nachbarschaft gibt es vielleicht auch Bäder, deren Becken bereits komplett aus Edelstahl sind. Das wäre dann ein Alternativ-Standort. Aber Fliesen, wie in Mülheim, sind nicht geeignet“, gibt Martina Ellerwald zu bedenken. Eine Nachfrage könnte sich lohnen.

Bestimmte Übungen könnten allerdings auch weiterhin im Bad durchgeführt werden. Zum Beispiel wenn die Kanuten ihre Eskimo-Rolle trainieren. „Die sind dann in der Mitte des Beckens und beschädigen die Ränder nicht.“ Bei einem Wettkampf aber sehe die Situation anders aus: „Da geht es natürlich lebhafter zu. Das kann man gar nicht verhindern. Und dann ist die Gefahr zu groß.“